Schatzsucher
Das Buch "Was vom Leben übrig bleibt ....." zu beschreiben fällt doch etwas schwer, da es sich nicht genau einordnen lässt. Ist eine Lebensgeschichte? Ist es ein Sachbuch? Auch wenn ich mir da eher unsicher bin, fand ich es doch recht interessant einen Einblick in das Leben eines
Wohnungsauflösers zu werfen. Meine Eltern haben vor einigen Jahren selbst einen engagiert als meine…mehrSchatzsucher
Das Buch "Was vom Leben übrig bleibt ....." zu beschreiben fällt doch etwas schwer, da es sich nicht genau einordnen lässt. Ist eine Lebensgeschichte? Ist es ein Sachbuch? Auch wenn ich mir da eher unsicher bin, fand ich es doch recht interessant einen Einblick in das Leben eines Wohnungsauflösers zu werfen. Meine Eltern haben vor einigen Jahren selbst einen engagiert als meine Großeltern verstarben, aber erstens gab es da nicht viel zu holen und zweitens hatten wir schon einiges an Vorarbeit geleistet. Ich selbst als meine Großeltern darum baten mit ihnen gemeinsam auszumisten und später dann mein Onkel, der noch bevor meine Oma verstarb plötzlich da war und alles mitnahm was noch zu Geld zu machen war. Die Wohnung war trotzdem nicht leer und die Firma die bestellt wurde, hatte sicherlich noch einiges was zu gebrauchen war und natürlich auch jede Menge Müll, denn was will man mit selbstgebauten Möbeln? Mein Großvater war Tischler und hat das meiste in ihrer Wohnung selbst gebaut, aber wer erkennt darin einen Wert? Wer sieht darin die Geschichte die sich dahinter verbirgt? Ich habe gehofft in dem Buch "Was vom Leben übrig bleibt ...." vielleicht die eine oder andere Weisheit anzutreffen und vielleicht dadurch auch getröstet zu werden. Das Buch war dann doch ganz anders als erwartet, obwohl dadurch nicht uninteressant, sondern eher sachlich und teilweise auch emotionslos, aber wahrscheinlich muss man seine Gefühle abschalten können um Geschäfte mit dem Tod zu machen. Etwas sehr nah an sich heranlassen und die Person hinter den Antiquitäten, Büchern, Teppichen, Leuchtern und was es sonst noch so zu finden gibt muss man sicherlich ausklammern. Außerdem tritt Hans - Jürgen Heinicke auch erst dann auf, wenn der Mensch verstorben ist und lernt ihn lebend nicht kennen.
Ich fand es interessant, aber wirklich vom Hocker gerissen hat es mich dann leider doch nicht, obwohl mir meine eigene Sterblichkeit wieder einmal vor Augen geführt wurde. Niemand bleibt, sondern alle müssen irgendwann die Reise in den Tod antreten und "Was vom Leben übrig bleibt, das kann dann alles weg!", denn wir können nichts mitnehmen und vielleicht ist es das eine oder andere Mal vielleicht besser schon vorher dafür zu sorgen was mit den Dingen passiert, die mich in meinem Leben begleitet haben.
Aufgefallen ist mir, das Herr Heinicke meist Wohnungen entrümpelt hat, wo er das eine oder andere veräußern kann um gute Gewinne abzukassieren, zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick zahlt er eventuell noch drauf und das nicht nur an Arbeitskraft, sondern auch finanziell, aber das ist ein Risiko das er einfach abwägen muss. Er liebt seinen Job und das konnte ich deutlich herauslesen. Ich wünsche dem Autor viel, viel Freude weiterhin und falls es erneut ein Buch geben sollte, in der er seinen Job beschreibt, wünschte ich mir die eine oder andere vielleicht witzige Geschichte und die eine oder andere Emotion, denn dies blieb dann doch eher oberflächlich.
Ich vergebe gerne 4 Sterne für das Buch, denn 3 oder noch weniger hat das Buch dann doch nicht verdient!