Christa Wolf, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Deutschlands, ist eine überzeugte Sozialistin und hat sich in der DDR für einen gesunden Sozialismus stark gemacht. Bewusst entschied sie sich für ihre Form der Kritik am Regime der DDR, die es ihr ermöglichte, weiterhin im Sozialstaat zu leben und auf ihre Weise zu wirken. Dieses wurde Wolf zum Verhängnis, nachdem sie 1990 eine überarbeitete Version ihres Textes "Was bleibt", den sie bereits 1979 geschrieben hatte, veröffentlichte. Die vorliegende Arbeit liest ihren 2002er Text "Leibhaftig. Erzählung" als Antwort der Schriftstellerin auf den Umgang der Öffentlichkeit mit ihrer Person im Zuge des Literaturstreits von 1990.