Dieses Buch vereint Texte und Strichzeichnungen aus der ersten Hälfte des dritten Jahrtausends nach christlicher Zeitrechnung. Der Autor, Ahne, hat diese Texte und Zeichnungen ausgewählt, weil er meint, dass jeder Mensch auf diesem Planeten, andere Planeten kennt der Autor nicht, Liebe braucht und Verständnis und eine Wand zum Anlehnen. Gerade in einer Zeit, in der Terror, Überwachungsstaat und bunte Fernsehillustriertensender den Takt vorgeben, benötigen wir einfach auch mal ein gutes Gespräch in einer Kneipe an der Ecke unserer Wahl. So eine Ecke könnte dieses Buch sein, wenn man zum Beispiel ein Glas Bier daneben stellt oder einen Krug Kamillensaft oder auch bloß ein Schälchen Erdnüsschen.
Falls man übrigens auf die Idee kommen sollte, das Buch rückwärts zu lesen, so darf man sich nichts vormachen, es steckt keine satanische Botschaft drin. Echt nich!
Falls man übrigens auf die Idee kommen sollte, das Buch rückwärts zu lesen, so darf man sich nichts vormachen, es steckt keine satanische Botschaft drin. Echt nich!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2008Oden an Asseln
"Was war eigentlich morgen" - der Titel der neuen Geschichtensammlung von Ahne, "Surfpoet" aus Berlin und im wahren Leben Arne Seidel, sollte als Warnung verstanden werden. Ein bisschen Palaver, und die Wirklichkeit ist vergessen, so schön schwachsinnig präsentiert sich hier die Welt, in kurzen Texten, skurrilen Strichzeichnungen und auf einer Audio-CD. Still gelesen klingen die Geschichten atemlos, in kurzen Sätzen jagt eine Assoziation die nächste. Gehört wirkt Ahne jedoch viel ruhiger: Sein Text - nein: seine Ode an die Kellerassel ist hinreißend. Die Asseln werden zu possierlichen Tierchen, und "trotzdem mag sie kaum jemand", wie bemitleidenswert! Zum Glück scheint der Autor ein Herz für sie zu haben: "Ich mag sie aber. Mir hat eine Kellerassel noch nie was getan." Diese Geschichte ist ausschließlich auf der CD und nicht im Buch zu finden, denn nur sieben der zwanzig vorgelesenen Texte überschneiden sich mit den abgedruckten. Das vermeidet zwar Langeweile, ein genaues Nachlesen amüsanter Stellen wird aber ebenso verhindert. Etwas Nonsens, eine Prise Anarchismus: Man möchte immer mehr hören, sehen und lesen von Berlin, den Nachbarn, den "Tieren unserer Heimat" und vor allem von den Zwiegesprächen mit Gott, der hier berlinert und auf die Schnelle einige Missverständnisse klarstellt: So sei die Frau erst nach dem Mann erschaffen worden, denn Gott habe sich "so anjekiekt, wo't bei ihm so hapat, naja, und dit denn eben bei die Olle korrigiert". (Ahne: "Was war eigentlich morgen". Texte und Strichzeichnungen. Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2008. 160 S. und eine Audio-CD, br., 12,80 [Euro].) pard
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Was war eigentlich morgen" - der Titel der neuen Geschichtensammlung von Ahne, "Surfpoet" aus Berlin und im wahren Leben Arne Seidel, sollte als Warnung verstanden werden. Ein bisschen Palaver, und die Wirklichkeit ist vergessen, so schön schwachsinnig präsentiert sich hier die Welt, in kurzen Texten, skurrilen Strichzeichnungen und auf einer Audio-CD. Still gelesen klingen die Geschichten atemlos, in kurzen Sätzen jagt eine Assoziation die nächste. Gehört wirkt Ahne jedoch viel ruhiger: Sein Text - nein: seine Ode an die Kellerassel ist hinreißend. Die Asseln werden zu possierlichen Tierchen, und "trotzdem mag sie kaum jemand", wie bemitleidenswert! Zum Glück scheint der Autor ein Herz für sie zu haben: "Ich mag sie aber. Mir hat eine Kellerassel noch nie was getan." Diese Geschichte ist ausschließlich auf der CD und nicht im Buch zu finden, denn nur sieben der zwanzig vorgelesenen Texte überschneiden sich mit den abgedruckten. Das vermeidet zwar Langeweile, ein genaues Nachlesen amüsanter Stellen wird aber ebenso verhindert. Etwas Nonsens, eine Prise Anarchismus: Man möchte immer mehr hören, sehen und lesen von Berlin, den Nachbarn, den "Tieren unserer Heimat" und vor allem von den Zwiegesprächen mit Gott, der hier berlinert und auf die Schnelle einige Missverständnisse klarstellt: So sei die Frau erst nach dem Mann erschaffen worden, denn Gott habe sich "so anjekiekt, wo't bei ihm so hapat, naja, und dit denn eben bei die Olle korrigiert". (Ahne: "Was war eigentlich morgen". Texte und Strichzeichnungen. Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig 2008. 160 S. und eine Audio-CD, br., 12,80 [Euro].) pard
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