Was weiß ich von Prärie, solange ich keine aus eigener Anschauung und Umgang kenne, woher kommen mein Wissen, meine Vorstellungen von Prärie, und wie informieren diese meine Wirklichkeit? Wie formen Fiktionen meinen Alltag, indem sie in ihm anwesend sind, in Denk- und Sprachpraxis, mein Handeln (mit-)gestalten? Wie werden Landschaftserzählungen zur Legitimierung von Machtstrukturen und Ausbeutung eingesetzt, zum Schüren von Angst, Größe, Heroismus? Und mit welchen, auch künstlerischen, sprachlichen Strategien lässt sich dem entgegenwirken?Es soll (Un-)Gleichzeitigkeit geben, (Gegen-)Bewegung, Zu- und Widerreden, Schwebe. Elastische Fährten, die von Ohren aus expandieren. Schmirgeln, Schlürfen, Knarzen und Quietschen. Fluide Syntax. Plastizität. Und Lücken. Unwuchten, wo Erosion sichtbar wird. Wo jemand überempfindlich ist, etwas nicht schon versteht.- Daniela Seel
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Insa Wilke freut sich, dass Daniela Seel mit ihren Gedichten keine Machtstrukturen kreiert. Stattdessen gibt es laut Wilke aufregende Zeugnisse des Versuchs zu entdecken, postkoloniales Denken und Sprachkritik erfahrbar zu machen. Radikal, hermetisch ist das, aber keinesfalls um des Effektes willen, versichert Wilke, die in den Texten immer wieder auf eine Komposition der Bewegung stößt. Wie ein Mobile kommt ihr das vor: Schwingungen, Echos, Wucht und Lücken, Widersprüche. Für Wilke eine äußerst starke, bereichernde Erfahrung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.01.2016Was weißt du schon vom Gedicht?
Die Lyrikerin Daniela Seel baut eine Bühne für das Duo „Sprachkritik & Politisches Denken“
Eins vorweg, wenn es um Daniela Seels zweiten Gedichtband „Was weißt du schon von Prärie“ geht: Ich verstehe diese Gedichte auch nicht. Wer Daniela Seel begegnet, versteht aber sofort, dass sie nicht um des Effekts willen hermetisch schreibt. Dafür nimmt sie sich selbst zu wenig wichtig und die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Literatur zu ernst. Sie muss also etwas im Sinn haben mit dieser kryptischen Schreibweise: „Zu Wänden sprechen, sich in Verhältnisse setzen. Die Zunge will immerzu lecken. Mehrere Enden. Lugen aus Architekturen, Ich-Territorien, Flimmern. Ich will. Ich verspreche. Überall Inventionen, überall Stimmen.“ – So beginnt das erste Gedicht der ersten Abteilung „Territorien, Flimmern“. Wie soll man so einen Text lesen? Die klügsten Antworten darauf hat Daniela Seel selbst gegeben, die ja nicht nur Dichterin ist, sondern als Kookbooks-Verlegerin auch eine bedeutende Vermittlerin.
Als klaustrophobisch habe sie irgendwann ihre eigenen Gedichte empfunden, erklärt sie in einem Essay von 2011, der sich auf den Zyklus „Fuchsia“ aus ihrem ersten Band bezieht, von ihr jetzt aber erst in diesem zweiten Buch veröffentlicht wurde. Da steht: „ich suchte eine form, die beweglich ist und trotzdem treffend und die denken kann. die vorstellungen freisetzt, statt durch zu viel beschreibung zu beschränken. die erfahrungen lieber bereitstellt, als sie mitzuteilen.“ Größere Gleichzeitigkeit, also größere Realität wünsche sie sich für ihre Gedichte, schreibt Daniela Seel. An „Mobiles“ habe sie gedacht.
Was genau ist ein Mobile? Eine Komposition aus Bewegungen, meistens hervorgerufen durch Naturkräfte, die auf miteinander verbundene und doch voneinander unabhängige Objekte unterschiedlicher Materialität und Form einwirken. So soll es Marcel Duchamp in den 1930er-Jahren bei dem amerikanischen Bildhauer Alexander Calder beobachtet haben, der das volkstümliche Kunsthandwerk für die sogenannte kinetische Kunst adaptierte. Und so denkt oder wünscht sich Daniela Seel das Gedicht, und tatsächlich: Die Texte des ersten Zyklus wirken zwar wie kleine, feste Quader aus Sprache, geraten aber in Bewegung, wenn man sie lang genug anschaut. Sie werden porös, einzelne Fragmente tauchen wie Inseln aus dem Nebel auf, es zeigen sich Wege durchs Massiv, ohne dass man von einem Plan sprechen könnte. Die Bewegungsmotoren sind die eigenen Gedanken, die die einzelnen Textelemente miteinander verbinden und so Schwingungen erzeugen, die noch fortwirken, wenn man schon längst in einem anderen Kapitel ist. Da hört man plötzlich das Echo aus einem früheren Text.
Das Mobile zeigt sich in der Art der Lektüre, die einem diese Texte abverlangen: die Auseinandersetzung mit einem Detail bei gleichzeitiger Draufsicht aufs Ganze. Das Gedicht als Ergebnis von Erosion und seine Lektüre nach der Methode Mut zur Lücke, denn „was durchzieht, ist bestimmt keine linie, sondern ein punkt, der springt.“ Die „Zunge“ ist so ein springendes Motiv oder die Reflexion über die Verstrickungen und Freiheiten des lyrischen Ich. Auch die Entdeckung, dass die Form der Gedichte teilweise die Landschaftsfotografien spiegelt, die einzelne Abteilungen wie Portale einleiten: sich zur Schlucht öffnende Felswände stehen den Gedicht-Quadern des ersten Kapitels voran. Im zweiten Kapitel „Saga“, das sich mit den mythisch aufgeladenen Landschaften Islands auseinandersetzt, blickt man erst über eine öde Ebene, bevor einem über die Seiten verteilte Verse vor die Augen wehen. Dieser Zusammenhang von Bild, Form und Vorstellung variiert suggestiv das Thema des Buches, das sich nach und nach verdichtet.
„Zu Wänden sprechen, sich in Verhältnisse setzen“ – Zwei Infinitive von aufrührerischer Wucht (er)öffnen das Buch. Sie lesen sich wie ein Programm, dessen eine Seite die grammatische Form ist, die andere der Wortsinn. Beides zusammengedacht ergibt einen Widerspruch, den von Offenheit und Begrenzung. Wer zu Wänden spricht, kann ja nicht gehört werden. Aber die Wände werfen die eigene Stimme zurück, die dann vielleicht doch eine Wirkung hervorruft und Beziehungen ermöglicht, Verhältnisse wenn nicht veränderbar, immerhin sichtbar macht. Es geht aber noch konkreter.
Im Juni 2015 erzählt Daniela Seel während eines Interviews von einer Reise durch Kroatien. Sie erzählt, wie sie sich dort in Winnetous Wildem Westen wiederfand und mit der Frage konfrontiert sah, wie Vorstellungen Realität schaffen, zum Beispiel die Realität amerikanischer Landschaften. „Wo etwas durch Aussparung an Konturen gewinnt“, heißt es in einem Gedicht, das aus dieser Erfahrung entstand, und weiter: „Ich meine das nicht als Metapher. / Ich meine die Art Fiktion, die aus Fakten entsteht. / Mein Handeln in Selektion überführt.“
Nach dem Kroatien-Erlebnis reiste Daniela Seel, sich ihres europäisch geprägten Amerika-Bildes bewusst, in die USA. Sie habe sich dort immer weniger wohlgefühlt, umstellt von Fragen wie: Wo stehe ich, und was bedeutet dieser Ort in der Welt? Wie werde ich durch meine eigenen Vorstellungen in meiner Weltwahrnehmung manipuliert? Welche Handlungs- und Sprechmöglichkeiten habe ich überhaupt, wenn ich die Realität der anderen nicht durch meine Perspektive prägen will, aber trotz penibelster Dekonstruktion klassisch dialektisch und sprachkritisch erkennen muss: „sobald ich hinzutrete greife ich ein“.
Diese postkolonialen Gedanken ziehen eine Spur durch Daniela Seels Band. Sie werden nicht zum ersten Mal gedacht, auch nicht in der neueren deutschen Dichtung. Kann man sie deswegen ad acta legen? Ann Cotten, Monika Rinck und Uljana Wolf – die teilweise von Daniela Seel verlegt werden – denken und dichten sich immer wieder heran an dieses schwarze Loch. Für die Dichtung geht es vor allem darum, eine Form zu finden, die das Problem nicht harmonisiert, sondern markiert und erfahrbar macht.
„Überempfindlich. Nicht empfindlich genug“, so beschreibt eine von Seels Sprechinstanzen den inneren Widerspruch dieses Bandes, seine Unverhältnismäßigkeit und den Zweifel, ob auf diese Weise entstehen kann, was als Utopie im Hintergrund steht: ein Denk-Raum, der Zorn anregt, zivilisiert und verwandelt, einen Zorn, der zu anderen Zeiten die Grenzen der Literatur überschritt und der durch Daniela Seels Texte weitaus radikaler pulsiert, als es bei vielen ihrer Verbündeten der gegenwärtigen Lyrik der Fall ist.
Sprachstrukturen bilden Machtstrukturen. Eine Binsenweisheit, die kaum noch jemand ernst zu nehmen scheint. Bei ihnen muss man ansetzen, will man Fixierungen wenigstens im Gedicht aufheben, weil die eigene Orientierung fragwürdig geworden ist. „Was weißt du schon von Prärie“ ist das aufregende Zeugnis dieser andauernden Anstrengung. Als solches verschafft Daniela Seels Lyrik Sprachkritik und politischem Denken einen neuen Auftritt. Dieses Buch will etwas. Und wer sich drauf einlässt, wird mit jeder Invention, der er nachgeht, weil er sie nicht versteht, mit jeder Stimme, deren Echo ihn erreicht, kritischer und hartnäckiger werden: „now, mind the gaps. move“.
INSA WILKE
Daniela Seel: Was weißt du schon von Prärie. Gedichte. Kookbooks Verlag, Berlin 2015. 80 Seiten, 19,90 Euro.
Daniela Seels Lyrik verschafft
Sprachkritik und politischem
Denken neue Auftritte
„Ich meine das nicht als Metapher./ Ich meine die Art Fiktion, die aus Fakten entsteht“: Daniela Seel.
Foto: imago/Mike Schmidt
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Die Lyrikerin Daniela Seel baut eine Bühne für das Duo „Sprachkritik & Politisches Denken“
Eins vorweg, wenn es um Daniela Seels zweiten Gedichtband „Was weißt du schon von Prärie“ geht: Ich verstehe diese Gedichte auch nicht. Wer Daniela Seel begegnet, versteht aber sofort, dass sie nicht um des Effekts willen hermetisch schreibt. Dafür nimmt sie sich selbst zu wenig wichtig und die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Literatur zu ernst. Sie muss also etwas im Sinn haben mit dieser kryptischen Schreibweise: „Zu Wänden sprechen, sich in Verhältnisse setzen. Die Zunge will immerzu lecken. Mehrere Enden. Lugen aus Architekturen, Ich-Territorien, Flimmern. Ich will. Ich verspreche. Überall Inventionen, überall Stimmen.“ – So beginnt das erste Gedicht der ersten Abteilung „Territorien, Flimmern“. Wie soll man so einen Text lesen? Die klügsten Antworten darauf hat Daniela Seel selbst gegeben, die ja nicht nur Dichterin ist, sondern als Kookbooks-Verlegerin auch eine bedeutende Vermittlerin.
Als klaustrophobisch habe sie irgendwann ihre eigenen Gedichte empfunden, erklärt sie in einem Essay von 2011, der sich auf den Zyklus „Fuchsia“ aus ihrem ersten Band bezieht, von ihr jetzt aber erst in diesem zweiten Buch veröffentlicht wurde. Da steht: „ich suchte eine form, die beweglich ist und trotzdem treffend und die denken kann. die vorstellungen freisetzt, statt durch zu viel beschreibung zu beschränken. die erfahrungen lieber bereitstellt, als sie mitzuteilen.“ Größere Gleichzeitigkeit, also größere Realität wünsche sie sich für ihre Gedichte, schreibt Daniela Seel. An „Mobiles“ habe sie gedacht.
Was genau ist ein Mobile? Eine Komposition aus Bewegungen, meistens hervorgerufen durch Naturkräfte, die auf miteinander verbundene und doch voneinander unabhängige Objekte unterschiedlicher Materialität und Form einwirken. So soll es Marcel Duchamp in den 1930er-Jahren bei dem amerikanischen Bildhauer Alexander Calder beobachtet haben, der das volkstümliche Kunsthandwerk für die sogenannte kinetische Kunst adaptierte. Und so denkt oder wünscht sich Daniela Seel das Gedicht, und tatsächlich: Die Texte des ersten Zyklus wirken zwar wie kleine, feste Quader aus Sprache, geraten aber in Bewegung, wenn man sie lang genug anschaut. Sie werden porös, einzelne Fragmente tauchen wie Inseln aus dem Nebel auf, es zeigen sich Wege durchs Massiv, ohne dass man von einem Plan sprechen könnte. Die Bewegungsmotoren sind die eigenen Gedanken, die die einzelnen Textelemente miteinander verbinden und so Schwingungen erzeugen, die noch fortwirken, wenn man schon längst in einem anderen Kapitel ist. Da hört man plötzlich das Echo aus einem früheren Text.
Das Mobile zeigt sich in der Art der Lektüre, die einem diese Texte abverlangen: die Auseinandersetzung mit einem Detail bei gleichzeitiger Draufsicht aufs Ganze. Das Gedicht als Ergebnis von Erosion und seine Lektüre nach der Methode Mut zur Lücke, denn „was durchzieht, ist bestimmt keine linie, sondern ein punkt, der springt.“ Die „Zunge“ ist so ein springendes Motiv oder die Reflexion über die Verstrickungen und Freiheiten des lyrischen Ich. Auch die Entdeckung, dass die Form der Gedichte teilweise die Landschaftsfotografien spiegelt, die einzelne Abteilungen wie Portale einleiten: sich zur Schlucht öffnende Felswände stehen den Gedicht-Quadern des ersten Kapitels voran. Im zweiten Kapitel „Saga“, das sich mit den mythisch aufgeladenen Landschaften Islands auseinandersetzt, blickt man erst über eine öde Ebene, bevor einem über die Seiten verteilte Verse vor die Augen wehen. Dieser Zusammenhang von Bild, Form und Vorstellung variiert suggestiv das Thema des Buches, das sich nach und nach verdichtet.
„Zu Wänden sprechen, sich in Verhältnisse setzen“ – Zwei Infinitive von aufrührerischer Wucht (er)öffnen das Buch. Sie lesen sich wie ein Programm, dessen eine Seite die grammatische Form ist, die andere der Wortsinn. Beides zusammengedacht ergibt einen Widerspruch, den von Offenheit und Begrenzung. Wer zu Wänden spricht, kann ja nicht gehört werden. Aber die Wände werfen die eigene Stimme zurück, die dann vielleicht doch eine Wirkung hervorruft und Beziehungen ermöglicht, Verhältnisse wenn nicht veränderbar, immerhin sichtbar macht. Es geht aber noch konkreter.
Im Juni 2015 erzählt Daniela Seel während eines Interviews von einer Reise durch Kroatien. Sie erzählt, wie sie sich dort in Winnetous Wildem Westen wiederfand und mit der Frage konfrontiert sah, wie Vorstellungen Realität schaffen, zum Beispiel die Realität amerikanischer Landschaften. „Wo etwas durch Aussparung an Konturen gewinnt“, heißt es in einem Gedicht, das aus dieser Erfahrung entstand, und weiter: „Ich meine das nicht als Metapher. / Ich meine die Art Fiktion, die aus Fakten entsteht. / Mein Handeln in Selektion überführt.“
Nach dem Kroatien-Erlebnis reiste Daniela Seel, sich ihres europäisch geprägten Amerika-Bildes bewusst, in die USA. Sie habe sich dort immer weniger wohlgefühlt, umstellt von Fragen wie: Wo stehe ich, und was bedeutet dieser Ort in der Welt? Wie werde ich durch meine eigenen Vorstellungen in meiner Weltwahrnehmung manipuliert? Welche Handlungs- und Sprechmöglichkeiten habe ich überhaupt, wenn ich die Realität der anderen nicht durch meine Perspektive prägen will, aber trotz penibelster Dekonstruktion klassisch dialektisch und sprachkritisch erkennen muss: „sobald ich hinzutrete greife ich ein“.
Diese postkolonialen Gedanken ziehen eine Spur durch Daniela Seels Band. Sie werden nicht zum ersten Mal gedacht, auch nicht in der neueren deutschen Dichtung. Kann man sie deswegen ad acta legen? Ann Cotten, Monika Rinck und Uljana Wolf – die teilweise von Daniela Seel verlegt werden – denken und dichten sich immer wieder heran an dieses schwarze Loch. Für die Dichtung geht es vor allem darum, eine Form zu finden, die das Problem nicht harmonisiert, sondern markiert und erfahrbar macht.
„Überempfindlich. Nicht empfindlich genug“, so beschreibt eine von Seels Sprechinstanzen den inneren Widerspruch dieses Bandes, seine Unverhältnismäßigkeit und den Zweifel, ob auf diese Weise entstehen kann, was als Utopie im Hintergrund steht: ein Denk-Raum, der Zorn anregt, zivilisiert und verwandelt, einen Zorn, der zu anderen Zeiten die Grenzen der Literatur überschritt und der durch Daniela Seels Texte weitaus radikaler pulsiert, als es bei vielen ihrer Verbündeten der gegenwärtigen Lyrik der Fall ist.
Sprachstrukturen bilden Machtstrukturen. Eine Binsenweisheit, die kaum noch jemand ernst zu nehmen scheint. Bei ihnen muss man ansetzen, will man Fixierungen wenigstens im Gedicht aufheben, weil die eigene Orientierung fragwürdig geworden ist. „Was weißt du schon von Prärie“ ist das aufregende Zeugnis dieser andauernden Anstrengung. Als solches verschafft Daniela Seels Lyrik Sprachkritik und politischem Denken einen neuen Auftritt. Dieses Buch will etwas. Und wer sich drauf einlässt, wird mit jeder Invention, der er nachgeht, weil er sie nicht versteht, mit jeder Stimme, deren Echo ihn erreicht, kritischer und hartnäckiger werden: „now, mind the gaps. move“.
INSA WILKE
Daniela Seel: Was weißt du schon von Prärie. Gedichte. Kookbooks Verlag, Berlin 2015. 80 Seiten, 19,90 Euro.
Daniela Seels Lyrik verschafft
Sprachkritik und politischem
Denken neue Auftritte
„Ich meine das nicht als Metapher./ Ich meine die Art Fiktion, die aus Fakten entsteht“: Daniela Seel.
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