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Im März 2005 fand in Lippstadt die 20. Eickelborner Fachtagung zu Fragen der Forensischen Psychiatrie statt. Dieses Jubiläum ist ein Zeichen dafür, dass sich dieses einstmalige Randgebiet der Psychiatrie zu einem eigenständigen Fachgebiet mit einer kontinuierlich wachsenden Zahl von fachlich versierten Kollegen verschiedenster Berufsgruppen entwickelt hat. Diese forensische Diskussion steht dabei unter dem Druck zunehmenden öffentlichen Interesses bei gleichzeitig geringerer Akzeptanz von Rückfallkriminalität.
Eine Folge der verstärkten Anstrengungen, die geforderte Sicherheit im Rahmen des
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Produktbeschreibung
Im März 2005 fand in Lippstadt die 20. Eickelborner Fachtagung zu Fragen der Forensischen Psychiatrie statt. Dieses Jubiläum ist ein Zeichen dafür, dass sich dieses einstmalige Randgebiet der Psychiatrie zu einem eigenständigen Fachgebiet mit einer kontinuierlich wachsenden Zahl von fachlich versierten Kollegen verschiedenster Berufsgruppen entwickelt hat. Diese forensische Diskussion steht dabei unter dem Druck zunehmenden öffentlichen Interesses bei gleichzeitig geringerer Akzeptanz von Rückfallkriminalität.

Eine Folge der verstärkten Anstrengungen, die geforderte Sicherheit im Rahmen des Sicherungsauftrages auch zu gewährleisten, sind die steigenden Verweildauern, gerade im Bereich der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen. Es hieße jedoch deutlich zu kurz zu greifen, wenn man diese Entwicklung dem öffentlichen Druck allein zuschriebe. Sie zeigt auch die faktisch vorhandene Verunsicherung, die Effektivität eigener therapeutischer Arbeit zuverlässig einschätzen zu können.

Mit der im vorliegenden Buch dokumentierten Tagung wird der Blick auf die Frage gelenkt, was in der Forensik am besten wirkt:

Wodurch lässt sich die Legalprognose von Patienten am nachhaltigsten verbessern?
Welche Therapieverfahren entsprechen dem state-of-the-art?
Wie wirksam ist der Einfluss eines förderlichen Stationsklimas?
Welchen Nutzen bringt die Traumatherapie?
Bei wem sind körper-psychotherapeutische Verfahren indiziert?
Ist das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter bei intelligenzgeminderten Patienten anwendbar?
Gerade vor dem Hintergrund der neurobiologischen Erkenntnisse zur Handlungs- und Emotionskontrolle stellt sich die Frage, wie psychotherapeutische Verfahren aufgebaut sein müssen, sollen sie zu einer stabilen Modifikation des Verhaltens führen.

Wenn die Forensische Psychiatrie auch weiterhin nicht nur ihrem Auftrag nach Sicherung, sondern auch nach Besserung im Sinne der Rehabilitation nachkommen soll, wird sie sich mit der Entwicklung differenzierter therapeutischer Werkzeuge und Methoden befassen müssen.

Vorwort Fachtagung 2005
NAHLAH SAIMEH 9

Aktuelle Entwicklungen bei der Sicherungsverwahrung und im Maßregelvollzug
AXEL BOETTICHER 11

Ambulante Behandlung verurteilter Sexualstraftäter in NRW - Eine Evaluation von Angeboten freier Träger zur Rückfallvermeidung
THOMAS BRAND 48

Angewandte Kriminologie als Ergänzung der Planung von Behandlung und Nachsorge im Maßregelvollzug
HAUKE BRETTEL & MICHAEL BOCK 67

Die forensische Begutachtung im Zusammenhang mit der Anordnung der Sicherungsverwahrung - eine interdisziplinäre Aufgabe?
THOMAS FELTES & HOLM PUTZKE 76

Psychometrische Persönlichkeitsdiagnostik im forensischen Kontext
GUIDO F. GEBAUER & ANJA BARTELS 91

Welche Maßnahmen machen in einem Jugendstrafverfahren Sinn?
DANIEL GUTSCHNER 107

wIe teuer kommen Patienten des Maßregelvollzugs?
HEINZ KAMMEIER & WOLFGANG BENKERT
118

Das Leipziger Selbstkontrolltraining
TORSTEN KLEMM 128

Die Tatortanalyse auf dem empirischen Prüfstand
DENIS KÖHLER, SILVIA MÜLLER & GÜNTER HINRICHS 148

Täterhotline
JOACHIM LEMPERT 167

Kinder und Jugendliche als Sexual(straf)täter: Ergebnisse eines Modellprojekts
SABINE NOWARA & RALPH PIERSCHKE 180

Medienkompetenz - ein weiteres Präventionskonzept
ULRICH PÄTZOLD 188

Pesso-Psychotherapie in der Behandlung persönlichkeitsgestörter Rechtsbrecher
ANDREA RADANDT 204

Was wirkt in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen?
RAINER SACHSE 222

Differenzielle Konzepte zur Dissozialität, Therapieansätze und Grenzen
NAHLAH SAIMEH 230

Das Stationsklima als Wirkfaktor der Behandlung - Entwicklung eines Beurteilungsbogens
NORBERT SCHALAST & MIRJA REDIES 244

Psychopathy, Impulsivität und ADHS als Prädiktoren für delinquentes Verhalten bei delinquenten Jugendlichen - Ergebnisse aus der Kölner GAP-Studie
KATHRIN SEVECKE, MAYA KRISCHER, MANFRED DÖPFNER & GERD LEHMKUHL 256

Beiträge der forensischen Sachverständigen zur Konfliktvermeidung
GÜNTER TONDORF 266

Dem Gemeinwohl verpflichtet
EDUARD WÖRMANN 272

Referenten-Verzeichnis 282
Autorenporträt
Nahlah Saimeh studierte Humanmedizin und machte anschließend ihren Facharzt in Psychiatrie. Danach war sie Oberärztin in der Abteilung Allgemeine Psychiatrie II an den Rheinischen Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1999 folgte die Promotion und sie wurde Chefärztin der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Zentralkrankenhaus in Bremen. Seit 2004 ist sie Ärztliche Direktorin am Westfälischen Zentrum für Forensische Psychiatrie in Lippstadt-Eickelborn.