Kunstwerke der Natur oder vom Menschen geformt - die Ästhetik des Wasser in all seinen Facetten
Es fließt, wählt den Weg des geringsten Widerstands und ist Grundlage allen Lebens: Wasser. Fotograf Kevin Krautgartner hat sich dem Element Wasser in den vergangenen Jahren auf außergewöhnliche, eindrückliche wie ästhetische Art und Weise gewidmet. In diesem Naturbildband dokumentiert er das Wasser in allen Facetten und zeigt die Ressource des Lebens in ihrer Farbenpracht, Formenvielfalt und in all ihrer fragilen Schönheit. In seinem begleitenden Essay kommentiert Florian Werner tiefgründig, humorvoll und kongenial das Wesen des Wassers.
Eisig weiß, blutrot, schillernd grün: der Farbreichtum unserer Wasserwelten
Die beeindruckenden Luftaufnahmen in diesem Foto-Bildband zeigen, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Das Farbenspiel von Weiß bis Schwarz, von Pink bis Türkis lässt Ozeane, Flüsse und Seen zu einzigartigen Kunstwerken werden. Untypische Blickwinkel fokussieren sich auf ungewöhnliche, spannende, mitunter surreal wirkende Naturgegebenheiten. Die Landschaftsfotografien lassen die Grenzen zwischen natürlicher und vom Mensch gemachter Wasserfärbungen verschwimmen. So wird oft erst auf den zweiten Blick enthüllt, was dahintersteht. Es offenbart sich eine Welt der überraschenden Kontraste wie Übereinstimmungen - Bilder, die einladen, sich darin zu verlieren und die zum Nachdenken anregen.
In spektakulären Luftfotografien zeigt uns Kevin Krautgartner in diesem Fotografie-Bildband die ganze Farbpalette der Wasserwelt und die vielfältige Schönheit unsere Erde.
Es fließt, wählt den Weg des geringsten Widerstands und ist Grundlage allen Lebens: Wasser. Fotograf Kevin Krautgartner hat sich dem Element Wasser in den vergangenen Jahren auf außergewöhnliche, eindrückliche wie ästhetische Art und Weise gewidmet. In diesem Naturbildband dokumentiert er das Wasser in allen Facetten und zeigt die Ressource des Lebens in ihrer Farbenpracht, Formenvielfalt und in all ihrer fragilen Schönheit. In seinem begleitenden Essay kommentiert Florian Werner tiefgründig, humorvoll und kongenial das Wesen des Wassers.
Eisig weiß, blutrot, schillernd grün: der Farbreichtum unserer Wasserwelten
Die beeindruckenden Luftaufnahmen in diesem Foto-Bildband zeigen, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Das Farbenspiel von Weiß bis Schwarz, von Pink bis Türkis lässt Ozeane, Flüsse und Seen zu einzigartigen Kunstwerken werden. Untypische Blickwinkel fokussieren sich auf ungewöhnliche, spannende, mitunter surreal wirkende Naturgegebenheiten. Die Landschaftsfotografien lassen die Grenzen zwischen natürlicher und vom Mensch gemachter Wasserfärbungen verschwimmen. So wird oft erst auf den zweiten Blick enthüllt, was dahintersteht. Es offenbart sich eine Welt der überraschenden Kontraste wie Übereinstimmungen - Bilder, die einladen, sich darin zu verlieren und die zum Nachdenken anregen.
In spektakulären Luftfotografien zeigt uns Kevin Krautgartner in diesem Fotografie-Bildband die ganze Farbpalette der Wasserwelt und die vielfältige Schönheit unsere Erde.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Spanke nimmt gerne mit dem Fotografen Kevin Krautgartner die Vogelperspektive auf unsere Gewässer ein. Der Fotograf, für seine Bilder meist mit dem Hubschrauber oder Flugzeug unterwegs, zeigt ihm hier die Schönheit von Rotschlamm oder die Ornamentik, die entsteht, wenn sich das Wasser eines Flusses mit dem Ozean vermischt. Nie mit erhobenem Zeigefinger, freut sich der Kritiker, der damit leben kann, dass Krautgartners Perspektive eine rein artifizielle ist. Für kulturhistorische und persönliche Bezüge sorgen die lesenswerten Begleittexte von Florian Werner, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.11.2021Oh, wie schön ist der Rotschlamm
Fließende Strukturen: Kevin Krautgartner dokumentiert den Farbenreichtum und die Formenvielfalt von Wasser in fabelhaften Luftaufnahmen.
Seit dem Beginn der Raumfahrt richtet sich der Blick des Menschen nicht mehr nur von der Erde aus ins All, sondern auch vom All aus Richtung Erde. Damit verbunden ist ein Bewusstseinswandel, da unser Planet fortan als fragiler blauer Punkt im schwarzen Nichts wahrgenommen werden konnte. Astronauten, die auf dem Mond landeten, zeigten sich überwältigt von der Szenerie, die sich ihnen eröffnete. Die Erde war plötzlich nicht mehr ein Lebensraum, der sich beliebig ausbeuten ließ, nein, sie war eine unwahrscheinliche und schöne und unwahrscheinlich schöne Besonderheit im Universum. Hinzu kamen all jene Informationen, die Satelliten über Ozeane und Wüsten, Stürme und Fluten lieferten. Dass es so etwas wie globale Abläufe gibt, war von da an eine ausgemachte Sache, und die in jüngster Zeit immer wieder beschworene Erkenntnis, alle Lebewesen bildeten eine Art Schicksalsgemeinschaft, ist mit dem Blick von oben gewissermaßen belegt.
Bis heute hat er Dauerkonjunktur, dieser Blick von oben. Wobei wir gar nicht ganz hoch hinaus müssen; wer über Hügeln und Baumkronen unterwegs ist, macht schon alles richtig. Der französische Fotograf Yann Arthus-Bertrand begann Anfang der Neunzigerjahre mit dem Projekt "Die Erde von oben". Eine Wanderausstellung und ein Film von Renaud Delourme waren das Ergebnis. Agata und Pierre Toromanoff präsentieren uns in einem Bildband den "Blick von oben" aus der "Drohnen-Perspektive". In dem von Jörg Römer und Christoph Seidler herausgegebenen Buch "Von oben" finden sich "die schönsten Geschichten, die Satellitenbilder über die Erde und uns Menschen erzählen".
Diesem Trend folgt auch Kevin Krautgartner. Allerdings beschränkt er sich mit seinen famosen Bildern, die aus dem Hubschrauber oder Flugzeug geschossen wurden, auf ein Motiv, das er in all seiner Wandlungsfähigkeit zeigt: Wasser. Auf dem einen Foto wirkt es transparent, dann wieder blau oder schwarz. Hier glänzt es, als sei es verchromt, dort ähnelt es zähem Linseneintopf. Das Great Barrier Reef ist bei Krautgartner eine einzige Arabeske, ein spanisches Salzabbaugebiet erinnert an Gemälde von Mark Rothko. Besonders eindrucksvoll sind Bauxit-Minen, bei denen pro Tonne Aluminium rund anderthalb Tonnen Rotschlamm anfallen. Der wiederum ist giftig, sieht aber sensationell aus, mal wie kalter Kaffee, mal wie Muskelgewebe. Dagegen mutet ein Tulpenfeld in den Niederlanden recht ordentlich an: Wie mit dem Lineal gezogene Linien werden vom Regenbogenstrahl einer Sprinkleranlage zur kompositorischen Vollendung gebracht.
Krautgartner sagt, er wolle mit seinen Bildern darauf aufmerksam machen, wie einzigartig und verletzlich die Natur ist. Er zielt also auf genau den Effekt, den die ersten Bilder der Erde aus dem Weltall auslösten. Jedoch möchte er ungern als Mahner auftreten und Lektionen erteilen. Dafür sind seine Arbeiten auch nicht plakativ genug. Tatsächlich löst sich sein Gegenstand häufig in Formen auf, die, wüsste man nicht, was zu sehen ist, kaum näher zu bestimmen wären. Wenn sich etwa das Wasser eines Flusses mit dem Ozean vermischt, entstehen Strukturen, die unsere Natur als reines Ornament erscheinen lassen. Nicht das umgekippte Ökosystem oder das sensible Riff gilt es wahrzunehmen, sondern die Präsenz einer Anordnung, die auf nichts als sich selbst verweist.
Um Referenzen, kulturhistorische und persönliche, kümmert sich der Autor Florian Werner in seinen Begleittexten. Bei der strengen Vogelperspektive, so gesteht er, habe er zwiespältige Gefühle. Einerseits ermögliche dieser Blickwinkel Einsichten in die "Abgründe des Meeres", andererseits verwehre er dem Betrachter jene Melancholie, die sich "in der Bodenperspektive" einstellt. Das ist ein triftiger Hinweis, denn schaut man Krautgartners Fotografien lange genug an, wünscht man sie sich doch irgendwann wieder herbei, die Natur, die aussieht wie Natur - und nicht wie Kunst. KAI SPANKE
Kevin Krautgartner und Florian Werner: "Wasser.Farben". Wie Wasser unsere Welt formt.
Knesebeck Verlag, München 2021. 176 S., Abb., geb., 40,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Fließende Strukturen: Kevin Krautgartner dokumentiert den Farbenreichtum und die Formenvielfalt von Wasser in fabelhaften Luftaufnahmen.
Seit dem Beginn der Raumfahrt richtet sich der Blick des Menschen nicht mehr nur von der Erde aus ins All, sondern auch vom All aus Richtung Erde. Damit verbunden ist ein Bewusstseinswandel, da unser Planet fortan als fragiler blauer Punkt im schwarzen Nichts wahrgenommen werden konnte. Astronauten, die auf dem Mond landeten, zeigten sich überwältigt von der Szenerie, die sich ihnen eröffnete. Die Erde war plötzlich nicht mehr ein Lebensraum, der sich beliebig ausbeuten ließ, nein, sie war eine unwahrscheinliche und schöne und unwahrscheinlich schöne Besonderheit im Universum. Hinzu kamen all jene Informationen, die Satelliten über Ozeane und Wüsten, Stürme und Fluten lieferten. Dass es so etwas wie globale Abläufe gibt, war von da an eine ausgemachte Sache, und die in jüngster Zeit immer wieder beschworene Erkenntnis, alle Lebewesen bildeten eine Art Schicksalsgemeinschaft, ist mit dem Blick von oben gewissermaßen belegt.
Bis heute hat er Dauerkonjunktur, dieser Blick von oben. Wobei wir gar nicht ganz hoch hinaus müssen; wer über Hügeln und Baumkronen unterwegs ist, macht schon alles richtig. Der französische Fotograf Yann Arthus-Bertrand begann Anfang der Neunzigerjahre mit dem Projekt "Die Erde von oben". Eine Wanderausstellung und ein Film von Renaud Delourme waren das Ergebnis. Agata und Pierre Toromanoff präsentieren uns in einem Bildband den "Blick von oben" aus der "Drohnen-Perspektive". In dem von Jörg Römer und Christoph Seidler herausgegebenen Buch "Von oben" finden sich "die schönsten Geschichten, die Satellitenbilder über die Erde und uns Menschen erzählen".
Diesem Trend folgt auch Kevin Krautgartner. Allerdings beschränkt er sich mit seinen famosen Bildern, die aus dem Hubschrauber oder Flugzeug geschossen wurden, auf ein Motiv, das er in all seiner Wandlungsfähigkeit zeigt: Wasser. Auf dem einen Foto wirkt es transparent, dann wieder blau oder schwarz. Hier glänzt es, als sei es verchromt, dort ähnelt es zähem Linseneintopf. Das Great Barrier Reef ist bei Krautgartner eine einzige Arabeske, ein spanisches Salzabbaugebiet erinnert an Gemälde von Mark Rothko. Besonders eindrucksvoll sind Bauxit-Minen, bei denen pro Tonne Aluminium rund anderthalb Tonnen Rotschlamm anfallen. Der wiederum ist giftig, sieht aber sensationell aus, mal wie kalter Kaffee, mal wie Muskelgewebe. Dagegen mutet ein Tulpenfeld in den Niederlanden recht ordentlich an: Wie mit dem Lineal gezogene Linien werden vom Regenbogenstrahl einer Sprinkleranlage zur kompositorischen Vollendung gebracht.
Krautgartner sagt, er wolle mit seinen Bildern darauf aufmerksam machen, wie einzigartig und verletzlich die Natur ist. Er zielt also auf genau den Effekt, den die ersten Bilder der Erde aus dem Weltall auslösten. Jedoch möchte er ungern als Mahner auftreten und Lektionen erteilen. Dafür sind seine Arbeiten auch nicht plakativ genug. Tatsächlich löst sich sein Gegenstand häufig in Formen auf, die, wüsste man nicht, was zu sehen ist, kaum näher zu bestimmen wären. Wenn sich etwa das Wasser eines Flusses mit dem Ozean vermischt, entstehen Strukturen, die unsere Natur als reines Ornament erscheinen lassen. Nicht das umgekippte Ökosystem oder das sensible Riff gilt es wahrzunehmen, sondern die Präsenz einer Anordnung, die auf nichts als sich selbst verweist.
Um Referenzen, kulturhistorische und persönliche, kümmert sich der Autor Florian Werner in seinen Begleittexten. Bei der strengen Vogelperspektive, so gesteht er, habe er zwiespältige Gefühle. Einerseits ermögliche dieser Blickwinkel Einsichten in die "Abgründe des Meeres", andererseits verwehre er dem Betrachter jene Melancholie, die sich "in der Bodenperspektive" einstellt. Das ist ein triftiger Hinweis, denn schaut man Krautgartners Fotografien lange genug an, wünscht man sie sich doch irgendwann wieder herbei, die Natur, die aussieht wie Natur - und nicht wie Kunst. KAI SPANKE
Kevin Krautgartner und Florian Werner: "Wasser.Farben". Wie Wasser unsere Welt formt.
Knesebeck Verlag, München 2021. 176 S., Abb., geb., 40,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main