Das Ruhrgebiet veränderte seine Gestalt im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts hin zu einem montanindustriell dominierten, zunehmend dichter besiedelten Raum. Im Zuge dieses Prozesses stiegen die Anforderungen an das Medium Wasser enorm an. Dies gilt zum einen für die Funktion von Grund- und Oberflächenwasser als Lebens- und Produktionsmittel, zum anderen für die Inanspruchnahme von Wasserläufen als Entsorgungsweg für Abwässer. Im Untersuchungsraum entwickelten sich Verfügbarkeiten und Qualität der Wasserreserven immer mehr zu einem entscheidenden Standortfaktor. Neue bzw. intensivierte Nutzungen erforderten veränderte politische, rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen, um die wasserwirtschaftliche Infrastruktur den modernen industriestaatlichen Bedürfnissen anzupassen und um zwischen konkurrierenden Interessen zu vermitteln.