Die Wasserfrage wird in den nächsten jahren eines der wichtigsten Umweltthemen sein. Ob es die wachsende Belastung des Grundwassers mit Schadstopffen ist oder die unverantwortliche Ausbeutung sehr alter Grundwasserreserven über Tiefbrunnen, ob es durch Verschiebungen in jahreszeitlichen Wetterzyklen zu Verminderungen der Oberflächengewässer und zu Hochwasserkatastrofen führt, ob die küstennahen Meere den ökologischen Kollaps erleiden: für uns in Mitteleuropa scheint unaufhaltsam näher zu rücken, dass Wassernotstände nicht mehr nur ein Problem der Dritten Welt sein werden. Ob sich das industriell-technische Prinzip der bestehenden Umweltpolitik in Form der Industriealisierung der Trinkwasserproduktion durchsetzt, oder ob eine gesellschaftliche Ressourcenplanung durchgesetzt werden kann (und wie eine solche aussehen müsste), dies waren Fragestellungen der zweiten Jahrestagung "Kritische Ökologie" des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) sowie des Planungsinstituts Küstenregion (PIK) zum Thema "Wasser - Nordsee", die vom 8. - 9. Juni 1990 in Hamburg stattfand.