Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit will sich mit der Frage nach der besseren Frau in der Erzählung "Undine" von Friedrich de la Motte Fouqué, im Bezug zur männlichen Hauptfigur Huldbrand und in der Wirkung auf die Gesellschaft beschäftigen. Dazu werden die weiblichen Figuren der Undine und der Bertalda verglichen und in ihrem Verhalten bewertet. Dabei spielt die "Beseelung" der Wasserfrau eine zentrale Rolle, da diese mit einem extremen Wandel ihrer Werte und ihres Verhaltens einhergeht. Auch die Figur Bertalda wird im Verlauf der Geschichte einige Veränderungen durchleben und damit die Handlung stark beeinflussen. Im Gegensatz zu Bertalda, die eine durch und durch menschliche Frau ist, gehört Undine zu den Wassergeistern. Dies wird sie Huldbrand nach der Hochzeit offenbaren. Die Vorstellung von Wassergeistern entnahm Fouqué, wie er selbst in "Die Musen. Eine norddeutsche Zeitschrift" 1812 schrieb, Paracelsus Schriften "Liber de Nymphis, Sylphis, Pygmaeis et Salamandris, et de caeteris spiritibus". Hier beschreibt Paracelsus die menschengleiche Gestalt der Wasserfrauen, die allerdings, keine Seele besitzen. Die seelenlosen Wasserfrauen können jedoch, durch eine Heirat mit einem menschlichen Mann, eine Seele "eingegossen" bekommen und somit auch am ewigen Leben Christi teilhaben. Zudem können die "beseelten" Wasserfrauen, den Besitz einer Seele an ihre Nachkommen weitervererben. Wobei Undine, anders als die mittelalterliche Melusine, kinderlos bleiben soll. Die Vorstellung von Nymphen und Sirenen ist schon seit der Antike bekannt. Wobei im Vergleich zu den Sirenenfiguren des Altertums, die sich nicht um ihr geistliches Heil bemühten, die Vorstellung der christlich geprägten Seejungfrauen davon ausgeht, dass diese Trauer empfinden, wegen ihrer Unfähigkeit am ewigen Leben Gottes teilzuhaben. Fouqués Erzählung gehört zu der in der Romantik verhafteten Gattung des Kunstmärchens und wurde 1807-1808 von Fouqué gedichtet. Das Kunstmärchen ist eine Prosaerzählung, gekennzeichnet durch Motive des Volksmärchens, mit besonderer Einbeziehung des Wunderbaren. Die Frage nach der belebten Natur neben dem Menschen, durch Geister und andere Wesen, spielt in der Literatur der Romantik eine wichtige Rolle, im Gegensatz zur Bewegung der Aufklärung die diesen Zauber/Aberglauben, mit Hilfe der Wissenschaft, aufzuheben versuchte.
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