Nach dem Tod seiner Mutter kommt der afrikaanse Südafrikaner Michiel Steyn nach Jahren der Abwesenheit auf die Farm seiner Familie zurück. Doch selbst fünfzehn Jahre in den USA können die Schatten nicht verdrängen, die mit Michiels überstürzter Flucht von der Farm, die den Namen Paradies trägt, allgegenwärtig sind. Während der Zeit der Trauer und Erinnerung kommt all jenes wieder ans Licht, das so lange verschwiegen wurde. Die unerbittliche Wut seines Vaters, der gewaltsame Tod seines Bruders, der Verlust seines Kindes, die grausame Erinnerung an Liebesverrat und die letzten Tage des Apartheid-Regimes kommen dem Vergessen und Verzeihen in die Quere und Michiel muss die schmerzhafte Wahrheit seiner eigenen Verfehlungen anerkennen. Das Ringen mit der Vergangenheit verschmilzt mit der Suche nach Identität in einer alten Heimat, die ein neues Land geworden ist und in dem Machtverhältnisse und Geschlechterrollen radikal in Frage gestellt werden.Elegisch und abschreckend, berührend undäußerst gedankenvoll ist "Wasserkönige" ein persönliches und politisches Klagelied und ein Zeugnis über die Kraft der Versöhnung.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit Begeisterung hat Uwe Stolzmann diesen souverän erzählten Roman des Südafrikaners Mark Behr gelesen, den er "in Aufbau und Stil" für den reinsten Genuss hält. Was den Inhalt des Romans betrifft, lobt Stolzmann weniger schwärmerisch, aber umso nachdrücklicher, denn "Wasserkönige" erzählt eine bittere Geschichte von Scham und Schuld, von Verletzungen und Versöhnungen. Im Mittelpunkt steht der weiße Südafrikaner Michiel, der nach fünfzehn Jahren im Exil auf die Farm seiner Eltern zurückkehrt. Die Mutter ist tot, der Vater hat seine Verachtung für die Schwarzen und seinen schwulen Sohn noch immer nicht gemildert. "Wie in einem antiken Drama" lasse Behr seine Protagonisten aufeinanderprallen, erklärt der Rezensent, den Vater und den Sohn, die Brüder, oder die einstigen Herren der Farm und ihre inzwischen emanzipierten Knechte. "Großartig", findet Stolzmann.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH