Watchman Nee (1903–1972) kam als 17-jähriger Student in Futschou/China – während kommunistische Ideologien Auftrieb erhielten – zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Er erlebte eine tiefgreifende Bekehrung und änderte seine gesamte Lebensweise. Sein eifriges Bibelstudium, seine Entschiedenheit,
seine außerordentlichen Begabungen und sein Fleiß als junger, unkonventioneller Straßenevangelist…mehrWatchman Nee (1903–1972) kam als 17-jähriger Student in Futschou/China – während kommunistische Ideologien Auftrieb erhielten – zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Er erlebte eine tiefgreifende Bekehrung und änderte seine gesamte Lebensweise. Sein eifriges Bibelstudium, seine Entschiedenheit, seine außerordentlichen Begabungen und sein Fleiß als junger, unkonventioneller Straßenevangelist waren der Grund dafür, dass Menschen in seiner Umgebung sich ebenfalls zum christlichen Glauben bekehrten und andere Christen herausgefordert wurden, die Bibel studieren und danach zu leben. Kinnear zeichnet diese Entwicklung mit viel Liebe zu kulturellen Details nach, die man in anderen geschichtlichen Publikationen vergeblich sucht.
Im Alter von 21 Jahren gab Nee die Zeitschrift „Erweckung“ heraus, vier Jahre später schrieb er sein empfehlenswertes umfangreiches Werk „Der geistliche Christ“, und, noch noch keine 30 Jahre alt, war er bereits der anerkannte geistliche Leiter einer wachsenden Zahl von Gemeinden, die später „Kleine Herde“ genannt wurden und in denen die Gläubigen versuchten, ein Gemeindeleben nach biblischem Muster zu praktizieren. Bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1952 entstanden durch seinen Dienst etwa 700 Gemeinden, die besonders vor der Kulturrevolution in ganz China eine enorme Evangelisationsarbeit leisteten.
Nees schriftstellerische Begabung hat sich in zahlreichen Liedern und Büchern niedergeschlagen, die zum großen Teil aus seinen zahlreichen Artikeln in seinen Zeitschriften zusammengestellt wurden, oder Mitschriften seiner Ansprachen waren und zunächst in ganz China große Verbreitung fanden.
Nee gewann seine tiefen theologischen Einsichten in erster Linie aus der Bibel selbst. Mehrmals im Monat las er z.B. das Neue Testament. Aber er verstand es auch, das jeweils Wertvollste aus den Erkenntnissen und Erfahrungen anderer christlicher Autoren und Bibelausleger für sich und andere nutzbar zu machen: Georg Müller, Hudson Taylor, Martin Luther, John Knox, Jonathan Edwards, George Whitefield, David Brainerd, Jessie Penn-Lewis, Dr. Andrew Murray, G.H. Pember, Evan Roberts, Otto Stockmayer, John Nelson Darby, C.A. Coates, William Kelly, um nur einige Spuren nachzuzeichnen.
Es entspricht sicher den Tatsachen, dass kein anderer chinesischer Schriftsteller einen solchen Einfluss auf die Christen aller Denominationen in China (und später weltweit) hatte, wie Watchman Nee.
Nee wurde 1952 – wenige Jahre nach der kommunistischen Machtergreifung in China – um seines christlichen Glaubens willen verhaftet und erst nach 20 Jahren Haft, wenige Wochen vor seinem Tod, wieder freigelassen.
Seit in den 50er Jahren Tatsachen über die Gefangenschaft Nees in aller Welt bekannt wurden, wurde er zu einem Beispiel christlicher Standfestigkeit unter dem Druck eines totalitären Systems.
In dieser herausfordernden Biographie stellt uns Kinnear keinen „fleckenlosen Heiligen“ vor, sondern einen Christen, der als junger Mensch seine gesamte Existenz an Jesus Christus band und der – trotz mancher Irrwege und Charakterschwächen – zu einem Beweis der verändernden und bewahrenden Macht Gottes wurde. Eine Herausforderung und Ermutigung, gerade auch für alle westlichen Prägungen christlichen Glaubens.