Die Pathogenese der Parodontitis als Ursache systemischer Erkrankungen ist noch nicht vollständig geklärt. Es ist auch möglich, dass die Parodontitis nicht direkt mit der Verursachung systemischer Erkrankungen zusammenhängt, sondern dass beide gemeinsame Risikofaktoren aufweisen. Zu den umweltbedingten Risikofaktoren und Indikatoren, die Parodontitis und systemische Erkrankungen (wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Atemwegserkrankungen, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und ungünstige Schwangerschaftsergebnisse) gemeinsam haben, gehören Tabakrauchen, Stress, Alterung, Ethnie oder Volkszugehörigkeit. Die proinflammatorischen Zytokine TNF-a, IL-ip und Gamma-Interferon sowie Prostaglandin E2 (PGE2) erreichen bei Parodontitis hohe Gewebekonzentrationen. Das Parodontium kann als erneuerbares Reservoir für die Verbreitung dieser Mediatoren dienen, die in den Blutkreislauf gelangen und systemische Wirkungen auslösen und aufrechterhalten können. Wird die Parodontitis beieinem Patienten richtig erkannt, hilft sie bei der Identifizierung dieser Risikofaktoren und warnt den Arzt vor verschiedenen systemischen Erkrankungen.