Wie setzt sich ein 'ich' zusammen, wen schließt ein 'wir' ein oder aus, und wie richtet 'es' sich an ein 'du' oder 'sie'? Keine andere Wortgruppe findet in gesellschaftspolitischen Diskussionen derzeit so viel Beachtung wie die Personalpronomen, denn mit ihnen steht der angemessene Ausdruck unterschiedlicher Konzepte von Identität und Personalität auf dem Spiel. Wenig Aufmerksamkeit erfährt jedoch bislang der mögliche Beitrag verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zu den mitunter hitzig geführten Debatten. Hier setzt der Band an: Er versammelt Ansätze aus Literaturwissenschaft, Linguistik, Philosophie, Psychoanalyse, Gender Studies, Soziologie und Wissenschaftsgeschichte zu einem interdisziplinären Austausch über den Stellenwert der Pronomen in der sprachlichen Konstruktion und Ordnung sozialer und kultureller Wirklichkeiten. In dieser Perspektive erweisen sich die Personalpronomen als listige "Wechselwörter", die sich durch Beweglichkeit und Unzuverlässigkeit auszeichnen.