Hans Koschnick ist ein Politiker ganz besonderer Popularität gewesen. Er war ein Politiker, der dafür lebte, dass Solidarität wuchs: national, regional, international. Lange Jahre, ja Jahrzehnte war er in der demokratischsten Stadt und dem Stadt-Staat der Deutschen Bürgermeister. Er wurde Stellvertreter des großen Willy Brandt in der SPD und hatte eine Eigenschaft, die in deutscher Politik selten ist: Er machte sich Freunde und Verbündete auch beim politischen Gegner.Rupert Neudeck hat Hans Koschnick immer wieder getroffen, sie haben auch einige Unternehmungen gemeinsam gestemmt. Koschnick als…mehr
Hans Koschnick ist ein Politiker ganz besonderer Popularität gewesen. Er war ein Politiker, der dafür lebte, dass Solidarität wuchs: national, regional, international. Lange Jahre, ja Jahrzehnte war er in der demokratischsten Stadt und dem Stadt-Staat der Deutschen Bürgermeister. Er wurde Stellvertreter des großen Willy Brandt in der SPD und hatte eine Eigenschaft, die in deutscher Politik selten ist: Er machte sich Freunde und Verbündete auch beim politischen Gegner.Rupert Neudeck hat Hans Koschnick immer wieder getroffen, sie haben auch einige Unternehmungen gemeinsam gestemmt. Koschnick als der Ältere war für die Deutschen Not-Ärzte und später ab 2003 die Grünhelme von Rupert Neudeck immer ein guter und praktischer Ratgeber: Einer mit Vernunft, Augenmass und der tiefen Anteilnahme am Los derer, die zu kurz gekommen sind.
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Autorenporträt
Dr. Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, war ein deutscher Journalist, Gründer des Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e.V. und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V. Nach seinem Abitur 1958 studierte er Philosophie, Germanistik, Soziologie und Katholische Theologie. 1961 brach er das Studium ab und trat dem Jesuitenorden bei. Nach dem Austritt nahm er das Studium wieder auf und schloss es 1970 ab. 1972 wurde er mit der Arbeit "Politische Ethik bei Jean-Paul Sartre und Albert Camus" zum Doktor der Philosophie promoviert."1971 begann er als Journalist bei der katholischen Funk-Korrespondenz in Köln, 1976 wechselte er dann in den Freien Journalismus. 1977 wurde er Redakteur beim Deutschlandfunk, Abteilung Politisches Feature. Weltweit bekannt wurde er 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge im Chinesischen Meer mit der Cap Anamur. Anlässlich der großen Not vietnamesischer Flüchtlinge im Südchinesischen Meer gründete er mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll 1979 das Komitee "Ein Schiff für Vietnam". 1982 wurde daraus die Hilfsorganisation Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e. V. Namensgeber war der Frachter Cap Anamur, mit dem die Besatzung um Rupert Neudeck insgesamt 10.375 vietnamesische Flüchtlinge, die sogenannten "boat people", aufnahm und nach Deutschland brachte. Es folgten zahlreiche weitere Hilfseinsätze mit der Cap Anamur. Bis 1998 gehörte er dem Vorstand des Komitees Cap Anamur an, danach wurde er Sprecher der Hilfsorganisation. Im April 2003 wurde er zum Mitbegründer und Vorsitzenden des internationalen Friedenskorps Grünhelme e.V. Seit 2002 reiste Neudeck mehrmals nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete, um sich, wie er mitteilte, über die israelischen Sperranlagen und die Lage der Palästinenser vor Ort kundig zu machen. Mit der daraus erwachsenen Veröffentlichung "Ich will nicht mehr schweigen. Recht und Gerechtigkeit in Palästina" wollte er nach eigenem Bekunden gegen israeli
sche Menschenrechtsverletzungen, eine neue Apartheid und das "Monstrum Mauer" protestieren und lehnte mit Warnungen vor der "Freundschaftsfalle Israel" auch die bisherige militärische Unterstützung Israels durch die Bundesrepublik ab. Dies stieß in den Kreisen der deutschen Israel-Solidarität auf heftige Kritik. Rupert Neudeck war offizieller Unterstützer der Demonstration "Freiheit statt Angst" und wurde 2016 gemeinsam mit seiner Frau mit dem "Erich-Fromm-Preis" für das beinahe 40-jährige ehrenamtliche Engagement zugunsten von Flüchtlingen ausgezeichnet. Rupert Neudeck verstarb im Mai 2016.
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