Die Geschichte der protestantischen Übersiedler in die DDR - eine Migration der besonderen Art während der Zeit der deutschen Teilung.Einer breiteren Öffentlichkeit ist diese besondere Migration in Richtung DDR nur durch den Fall von Horst Kasner, dem Vater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, bekannt. Zwischen Kriegsende und Mauerbau zogen jedoch zahlreiche Theologiestudierende, Vikare und Vikarinnen, Pfarrer sowie Diakone und Diakonissen in die DDR. Die Studie beschäftigt sich mit dieser Migration als Sozial- und als Individualprozess. Sie zeigt die Steuerung und Begrenzung des West-Ost-Wanderungsgeschehens im kirchlichen Bereich durch das SED-Regime, das in der Drosselung dieser Zuwanderung eine Möglichkeit sah, die Kirchen in der DDR zu schwächen und mögliche »Westinfiltration« einzudämmen. Sie untersucht die Haltung der ost- und westdeutschen Kirchen gegenüber der Personal- und Nachwuchswanderung in Richtung DDR. Und sie handelt von den Übersiedlern selbst, indem sie den Phasenverlauf und die regionalen Schwerpunkte des Wanderungsgeschehens, das soziodemographische Profil und die Motivstruktur der Migranten sowie deren Integration bzw. Rückwanderung analysiert. Dabei wird deutlich, dass sich die kirchlichen West-Ost-Migranten vor allem durch ihre Motive von den anderen West-Ost-Übersiedlern unterscheiden.
«Das schon äußerlich sehr ansprechende Buch (...) basiert auf sorgfältigen Archivrecherchen und Zeitzeugenbefragungen. Es ist sehr gut lesbar.» (Thomas Martin Schneider, Sonderdruck aus Jahrbuch für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes, 2016) »Eine wichtige Arbeit.« (Ulrich Schröter, Theologische Rundschau, 81/1, 2016) »eine umfassende und empirisch breit fundierte Studie« (Arnd Bauerkämper, Neue Politische Literatur, Jg. 62, 2017) »Die lesenswerte und bereichernde Studie von Claudia Lepp füllt eine Lücke in der Forschung aus« (Erik Gieseking, Zeitschrift für Kirchengeschichte, 1/2017)