Herrschaft ist untrennbar mit Verkehrsinfrastruktur verbunden, was vor allem für das mittelalterliche Reisekönigtum zutrifft. Die vorliegende Arbeit fragt mittels eines interdisziplinären Zugangs, wie Wege und Straßen genutzt wurden und welche Bedeutung sie für die Ausübung, Festigung und Erweiterung von Herrschaft hatten. Das hierfür erstmals rekonstruierte Wegenetz der Zeit um 1000 verortet eine Vielzahl von Herrschaftsmittelpunkten einer zentralen Königslandschaft im vormodernen Wegenetz. Es erlaubt darüber hinaus neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen Reisepraxis, zu Reisenden sowie Handels-, Heer- und Königsstraßen und stellt eine ottonische "Verkehrspolitik" vor, auf der die mitteldeutsche Kulturlandschaft bis heute beruht.