Das Verständnis existenzieller Freiheit bei Karl Jaspers wird im vorliegenden Text in klarer, verständlicher Sprache, abgerundet durch bildliche Darstellungen, nachgezeichnet. Der Autor fühlt sich dem Appell von Jaspers verpflichtet, sich Werke der Philosophiegeschichte in kritischer "Aneignung" zugänglich zu machen - auch in der gedanklichen Auseinandersetzung mit Karl Jaspers selbst. Diesen reflektierenden Prozess der prüfenden, klärenden und erneuernden Aneignung verfolgt der Text in drei thematischen Ansätzen. Zum einen wird über die bei Jaspers verwendeten metaphorischen Wendungen ein grundlegender Zugang zu seinem philosophischen Denken gesucht. Sodann wird das Jasperssche Freiheitsverständnis um die aktuelle Diskussion um Freiheit und Determinismus erweitert. Schließlich wird die Möglichkeit einer existenzphilosophischen Ethik als Selbstethik erörtert. Unter dem Leitgedanken, dass menschliche Existenz bevorzugt unter den Prämissen der Selbstverantwortung und Selbstgestaltung steht, sollen dabei die Elemente der Existenzerhellung eine Transformation hin zu Funktionen einer Selbstethik erfahren. Im Sinne Jaspers' wird dabei auf die Selbstwerdung des Menschen als einen lebenswährenden, fragmentarischen, zwar dem Scheitern ausgesetzten, aber doch auf Halt orientierten Prozess Bezug genommen. In diesem Lebensgang bahnen sich auch die Wege zur existenziellen Freiheit.