Der Westen - das Ende einer Erfolgsgeschichte
Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer steht für die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn fest: Der Westen ist der Verlierer der Einheit. Die meisten im Osten hingegen haben gewonnen: Rechtsstaat und Reisefreiheit, höhere Renten und besseres Wohnen, modernste Infrastruktur, Konsumvielfalt und eine sich erholende Umwelt. Doch auch ihnen vergeht allmählich der Spaß. Denn der Westen von heute hat mit dem Land der Verheißungen, von dem sie einst träumten, nicht mehr viel gemein. Ohne Mauer und Systemkonkurrenz ist er haltlos geworden. Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten, soziales Wirtschaften und eine intellektuelle Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt - sie schwinden dahin. Was bleibt vom Kapitalismus, so wie die Westdeutschen ihn einst kannten und die Ostdeutschen ihn sich erhofften? Daniela Dahn geht dieser Frage mit gewohnt präziser Recherche, spitzer Zunge und brillanter Sprache anhand vieler Beispiele aus dem Alltagsleben nach.
Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer steht für die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn fest: Der Westen ist der Verlierer der Einheit. Die meisten im Osten hingegen haben gewonnen: Rechtsstaat und Reisefreiheit, höhere Renten und besseres Wohnen, modernste Infrastruktur, Konsumvielfalt und eine sich erholende Umwelt. Doch auch ihnen vergeht allmählich der Spaß. Denn der Westen von heute hat mit dem Land der Verheißungen, von dem sie einst träumten, nicht mehr viel gemein. Ohne Mauer und Systemkonkurrenz ist er haltlos geworden. Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten, soziales Wirtschaften und eine intellektuelle Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt - sie schwinden dahin. Was bleibt vom Kapitalismus, so wie die Westdeutschen ihn einst kannten und die Ostdeutschen ihn sich erhofften? Daniela Dahn geht dieser Frage mit gewohnt präziser Recherche, spitzer Zunge und brillanter Sprache anhand vieler Beispiele aus dem Alltagsleben nach.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Beim Rezensenten Wolfgang Herzberg ist Daniela Dahn mit ihren Gedanken zum bedauerlichen Ende der DDR und dem Siegszug des Turbokapitalismus auf ein offenes Ohr gestoßen. Für Dahn, lernen wir vom Rezensenten, ist der Kapitalismus der "Extremismus des 21. Jahrhunderts", der ohne den Osten als Korrektiv schön blöd dastehe. Dabei sieht er durch Dahn auch klargestellt, dass die DDR kein Unrechtsstaat war und ihre Straftaten im Vergleich zu den Verbrechen von Nationalsozialismus und den "Angriffskriegen" der Nato nur "vergleichsweise mittelschwer" waren: Von "Gewalttaten an der Grenze" spricht der Rezensent beispielsweise etwas verklemmt. Auch ihrem Aufruf, mit einer irgendwie Grundgesetz konformen Revolution das Wirtschaftssystem umzustürzen, kann er sich anschließen und das Buch mit seinen "exakten Fakten, Einzelschicksalen und scharfen Analysen" am Ende sehr empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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