Es ist eine der wertvollsten sächsischen Dorfkirchen, die hier erstmals eine eigene Darstellung erfährt. Zu Recht, nimmt sie doch unter den zahlreichen Wehrkirchen des Leipziger Landes und Muldenraumes durch ihre überaus reiche Ausstattung eine besondere Stellung ein. Der spätromanische Kirchenbau beeindruckt schon äußerlich durch seine klassische Staffelung von mächtigem Westwerk, Schiff, eingezogenem Chor und halbkreisförmiger Apsis. Dazu ist ein Treppenturm als Aufgang zur Patronatsloge derer von Ponickau gekommen, die hier über zweieinhalb Jahrhunderte herrschten und eine der größten Grundherrschaften Westsachsens begründeten. Die zweietagige Loge, die großen Epitaphien, die Wappen und die herrschaftliche Gruft erinnern unmittelbar an sie, auch im Mittelfeld des aus sächsischem Sandstein gefertigten dreistöckigen Renaissancealtars findet sich die Stifterfamilie Ponickau wieder. Der Kirchenraum wird durch eine barockzeitliche Kassettendecke mit 73 ausgemalten Feldern – Propheten des Alten Testaments, Evangelisten, Kirchenvätern, Engeln – geschmückt. Alles beherrschend die Orgelempore mit der ältesten spielbaren Orgel Sachsens (mit Cimbelstern!), einem Instrument aus der Zeit um 1570, hier ein Jahrhundert später eingebaut. Schließlich viele wertvolle Einzelstücke wie der romanische Taufstein und das einzigartige spätgotische Holzkreuz mit Korpus