Das Ersatzheer der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ist immer noch eine Terra incognita. Dabei war seine Bedeutung an der Heimatfront immens. Es übernahm dort für das NS-Regime wichtige gesellschaftliche Aufgaben, wozu auch ein besonderer Aspekt der NS-Gerichtsbarkeit zu zählen ist: die Wehrmachtjustiz im Heimatgebiet. Kerstin Theis zeichnet am Beispiel eines Militärgerichts ein umfassendes und nuanciertes Bild dieser bisher fast ganz übersehenen militärischen Einrichtung. Auf breiter Quellenbasis liefert sie ein detailliertes Gruppenprofil der dort tätigen Richter und Befehlshaber. Sie beleuchtet den Gerichtsalltag, der sich nicht in der Strafverfolgung gegen Deserteure und der Verhängung von Todesurteilen erschöpft, sondern ein breites Spektrum von Delikten und Angeklagten-Gruppen umfasst. Schließlich - und das ist das größte Verdienst dieser innovativen Studie - kann die Autorin zeigen, wie die Richter in der Heimat mit ihren Mitteln versuchten, aus der "Volksgemeinschaft" eine mobilisierte Wehrgemeinschaft zu formen, in der alles den Erfordernissen eines "totalen" Krieges untergeordnet war.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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"Theis besticht durch Sachkenntnis: Das Buch ist eine akribische Fleißarbeit, die zahllose Details einbezieht. Angesichts dieser Informations- und Quellendichte ist hervorzuheben, dass die Arbeit in einem flüssigen Stil verfasst wurde, der angenehm zu lesen ist. Dies macht das Buch daher nicht nur für Kenner der Materie zu einem Fundus - auch ohne Hintergrundwissen erschließt sich die Thematik Militärjustiz in Deutschland 1939-1945."
Peter Kalmbach in: Zentrum für Antisemitismusforschung 04/2017, S. 395-397
"diesem Buch (ist) ein Spitzenplatz auf den Leselisten zu wünschen."
Christoph Rass in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 33 (2017)
"Kerstin Theis schließt mit ihrer Dissertation eine bisher bestehende Forschungslücke, indem sie die gesamte Spruch- und Vollstreckungspraxis der Gerichte untersucht und sich nicht auf das oberste Strafspektrum der Zuchthaus- und Todesstrafen beschränkt. Illustriert werden ihre Ergebnisse durch 150 Tabellen, die es dem Leser erleichtern, auch in die filigranen Details der Untersuchung vorzudringen. Aufgrund der exzellenten Gliederung der Arbeit sowie der umfangreichen Sach-, Orts- und Personenregister hätte es fast keiner Rezension bedurft."
Corinna von List in: perspectivia.net 18.07.2017
"Im Gesamturteil hat Kerstin Theis damit eine äußerst überzeugende, stringent argumentierende Dissertation mit Ergebnissen vorgelegt, die nicht nur eine Forschungslücke schließen, sondern noch tiefer reichende
Studien ermöglichen. Mit ihrer Methodik und dem beeindruckenden Umfang des von ihr ausgewerteten Materials hat sie dazu Maßstäbe gesetzt." John Zimmermann in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, 79/2 (2020): 600-603
Peter Kalmbach in: Zentrum für Antisemitismusforschung 04/2017, S. 395-397
"diesem Buch (ist) ein Spitzenplatz auf den Leselisten zu wünschen."
Christoph Rass in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 33 (2017)
"Kerstin Theis schließt mit ihrer Dissertation eine bisher bestehende Forschungslücke, indem sie die gesamte Spruch- und Vollstreckungspraxis der Gerichte untersucht und sich nicht auf das oberste Strafspektrum der Zuchthaus- und Todesstrafen beschränkt. Illustriert werden ihre Ergebnisse durch 150 Tabellen, die es dem Leser erleichtern, auch in die filigranen Details der Untersuchung vorzudringen. Aufgrund der exzellenten Gliederung der Arbeit sowie der umfangreichen Sach-, Orts- und Personenregister hätte es fast keiner Rezension bedurft."
Corinna von List in: perspectivia.net 18.07.2017
"Im Gesamturteil hat Kerstin Theis damit eine äußerst überzeugende, stringent argumentierende Dissertation mit Ergebnissen vorgelegt, die nicht nur eine Forschungslücke schließen, sondern noch tiefer reichende
Studien ermöglichen. Mit ihrer Methodik und dem beeindruckenden Umfang des von ihr ausgewerteten Materials hat sie dazu Maßstäbe gesetzt." John Zimmermann in: Militärgeschichtliche Zeitschrift, 79/2 (2020): 600-603