Ziel dieses Buches ist es, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und des Wissensstandes zum Thema weibliche Genitalverstümmelung (FGM) aus einem zu wenig beachteten Blickwinkel - der Beteiligung von Jugendlichen - vorzunehmen. FGM veranschaulicht ein Paradoxon, das nicht ausreichend betont wird: Obwohl es unbestreitbar ist, dass Mädchen und junge Frauen die Opfer dieser schädlichen sozialen Norm sind, bleiben sie im blinden Fleck der Forschungs- und Aktionsstrategien in Frankreich. Das Thema FGM wird somit von den Erwachsenen vereinnahmt, und es wird wenig darüber nachgedacht, wie Jugendliche sinnvoll in den Kampf gegen FGM einbezogen werden können. Anhand der Aussagen von zwei jungen Frauen wollen wir versuchen, die folgende Frage zu beantworten: Welches Engagement und welche Beteiligung junger Menschen ist im assoziativen Umfeld des Kampfes gegen weibliche Genitalverstümmelung möglich?