Die Jahrhundertwende war für die Frauen der damaligen Zeit mit besonderer Spannung verbunden. Es war eine Zeit des Umbruchs, in der Frauen begannen, für ihre Emanzipation zu kämpfen, sich für ihre Rechte einzusetzen und sich von der Vormundschaft ihrer Männer zu befreien. Nicht zuletzt die Schriftstellerei half den Frauen um 1900, die oftmals gezwungen waren unter männlichem Pseudonym zu schreiben, ihre Position in der Gesellschaft zu erobern. Auch Elsa Bernstein, die lange Zeit unter dem Decknamen Ernst Rosmer schrieb, ist eine dieser Schriftstellerinnen, von denen heute kaum noch ein Literaturlexikon berichtet. Die Autorin Sigrid Borck berichtet kurz über die Situation der Frau in der Gesellschaft um 1900, bevor sie sich ausgiebig mit den Dramen 'Mutter Maria', 'Maria Arndt' und 'Nausikaa' von Elsa Bernstein beschäftigt. Die Titelheldinnen sind zugleich auch Protagonistinnen der Dramen und setzen sich symbolisch für die Frau der Jahrhundertwende mit den damals typisch weiblichen Problemstellungen wie Mutterschaft, ideale Erziehung und der Liebe als Selbstaufgabe auseinander. Das Buch richtet sich an alle, die schreibende Frauen dem Vergessen entreißen wollen.