Es gab eine Zeit, in der die Pioniere der Kieferorthopädie glaubten, dass die Korrektur der zugrunde liegenden Skelettdiskrepanzen ein ästhetisches und günstiges Profil ergeben würde. Es wurde schnell klar, dass die Weichgewebeabdeckung, die die darunter liegenden Skelettbasen bedeckt, der wichtigste Aspekt ist, der berücksichtigt werden sollte, und das Erreichen eines harmonischen Gleichgewichts von Skelett und Zahn führte nicht immer zu einem Gesamtgleichgewicht des Gesichts. Heute definieren und diktieren die Weichteilparameter die kieferorthopädische Diagnose und Behandlungsplanung. Kieferorthopäden haben erkannt, dass zwischen Nase, Lippen und Kinn ein harmonisches Gleichgewicht bestehen muss. Der Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer erfolglosen Behandlung liegt also in den Weichteilen der Patienten. Verschiedene Autoren haben ihre eigenen Parameter definiert, um Kieferorthopäden zu helfen, diese wichtige Überlegung zu verstehen. Diese Bibliotheksarbeit ist einVersuch, die Grundlagen der Weichteilbetrachtung im Bereich der kieferorthopädischen Diagnostik und Behandlungsplanung zusammenzustellen und zu erläutern.