Weihnachten ist sicher eines der meist beschriebenen und besungenen Feste unseres Kulturkreises. Und für jeden bedeutet Weihnachten etwas anderes. "... das Fest der Feste" ist es für Rosa Mayreder in ihren Kindheitserinnerungen, doch "manche Leute, vor allem eine gewissen Sorte von Männern, die etwas gegen Sentimentalität haben, haben starke Aversionen gegen Weihnachten", weiß Bertholt Brecht zu berichten. Manchen wird zu Weihnachten ihre Not schmerzlicher als sonst bewußt, für manche ist es die Zeit des Überflusses. Die vorliegende vermischte Sammlung von Texten versucht möglichst vielen Stimmungen, die dieses Fest in uns hervorruft, gerecht zu werden. Sie spielt mit den Erwartungen an Weihnachten und wirbelt sie kräftig durcheinander. Sie bietet keinen roten Faden, um sich anzuhalten, doch mit jedem Text wächst die Neugier, was namhaften Autoren alles zu Weihnachten einfällt, was sie bewegt oder gänzlich ungerührt läßt. Von makaber bis weihevoll, von skurril bis besinnlich , von sachlich bis rührend finden sich Geschichten, Briefe, Erzählungen, Gedichte in diesem Buch, das absichtlich aus dem üblichen Rahmen von Weihnachtsanthologien fallen will, vielmehr von seinen Herausgebern aus diesem Rahmen geworfen wird. Dieses Buch ist kein Begleiter durch eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit, aber es lädt ein, sich mit diesem Fest auf schmunzelnde, grübelnde, mitfühlende und alle erdenkliche andere Weise auseinanderzusetzen.