Gesamtschulische Weihnachtsfeiern sind Kristallisationspunkte, an denen der Umgang mit kultureller und religiöser Heterogenität auf besondere Weise sichtbar wird. In diesem Buch werden Weihnachtsfeiern von vier öffentlichen Volksschulen in urbanem Raum untersucht. Gleichzeitig wird angeschaut, welche Bedeutung und welchen Sinn die Lehrpersonen dieser Feier zuschreiben. Findet durch Rituale Inklusion oder Exklusion statt? In welcher Weise beeinflussen Rituale Bildungsprozesse ? Die theretische Verankerung findet sich in Ritualtheorien, insbesondere von Emile Durkheim und Mary Douglas. Weitere Untersuchungen und Theoriebildungen sind im Rahmen der grossen Berliner Ritualstudie entstanden; auch daraus wurde theoretisch geschöpft. Der Vergleich der vier Weihnachtsfeiern fördert eine erstaunliche Ähnlichkeit zutage. Es ist ein wesentliches Anliegen vieler Beteiligter, die Adventszeit und die Weihnachtsfeier so zu gestalten, dass alle Kinder daran teilnehmen können. Wenn sie bewusst indiesem Sinn gestaltet werden, können Advents- und Weihnachtsfeiern durchaus beitragen zu einer integrationsfördernden Schulkultur.