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[Begleitbuch anlässlich der Ausstellung „Zur Krippe her kommet …“ im Schlossmuseum der Oberösterreichischen Landesmuseen vom 30. November 2003 bis 1. Februar 2004.] Kaum eine andere »große« Erzählung der Menschheitskultur hat sich über einen so langen Zeitraum als immer wieder von Neuem gesuchte Anregung für Bildformulierungen erwiesen wie das christliche Weihnachtsgeschehen. Das »Bild« der Geburt Jesu in einem Stall, die Präsentation des neugeborenen christlichen Gottessohnes in einer Krippe – also einem Futtertrog für Weidetiere – hat sich zu einer der weltweit populärsten Bildvorstellungen…mehr

Produktbeschreibung
[Begleitbuch anlässlich der Ausstellung „Zur Krippe her kommet …“ im Schlossmuseum der Oberösterreichischen Landesmuseen vom 30. November 2003 bis 1. Februar 2004.] Kaum eine andere »große« Erzählung der Menschheitskultur hat sich über einen so langen Zeitraum als immer wieder von Neuem gesuchte Anregung für Bildformulierungen erwiesen wie das christliche Weihnachtsgeschehen. Das »Bild« der Geburt Jesu in einem Stall, die Präsentation des neugeborenen christlichen Gottessohnes in einer Krippe – also einem Futtertrog für Weidetiere – hat sich zu einer der weltweit populärsten Bildvorstellungen der letzten Jahrhunderte entwickelt und ist in vielen Medien gestaltet worden. Als in besonderer Weise »erlebnis-intensiv« und phantasievoll hat sich allerdings die szenische Darstellung des Weihnachtsgeschehens in Form von mehrfigurigen Panoramen erwiesen: Diese figurale Szenerie hat rasch – im Sinne eines pars pro toto – den Namen »Weihnachtskrippe« bekommen, auch wenn oftmals das zentrale Objekt dieses bildhaft inszenierten Weihnachtsgeschehens – der Futtertrog mit dem Christuskind – von einer teilweise überbordend wuchernden Präsentation von begleitenden Erzählungen gleichsam überlagert wurde. Seit der Zeit des frühen Barock hat die Weihnachtskrippe auch in Oberösterreich eine besondere Konjunktur. Neben Tirol zählt dieses österreichische Bundesland zu den wichtigsten Krippenlandschaften, nicht nur Europas, – sowohl was die Vielfalt der Erscheinungsformen als auch was die Quantität der in Geschichte und Gegenwart gestalteten Weihnachtskrippen betrifft. Die vorliegende Publikation versucht erstmals einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser Weihnachtskrippe in Oberösterreich zu geben. Ganz bewusst wird hier keine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Tradition und Gegenwart aufgebaut: Vielmehr zielt das Buch – im Gegenteil – genau darauf hin, die besondere Lebendigkeit, die besondere emotionale Verbundenheit unterschiedlichster Menschen zu vielen historischen Zeitpunkten im Sinne einer durchgängig aktuellen Annäherung an ein überzeitliches Weihnachtsgeschehen zu vermitteln. In diesem Sinne präsentiert sich die Weihnachtskrippe in hervorragender Weise als kultureller Verbindungsfaktor. Sie verbindet nicht nur komplexe theologische Überlegungen mit dem Alltagsleben, sie verbindet etwa auch die Welt des Kindes mit der des Erwachsenen. Sehr prägnant verbindet sie aber auch die Welt der Kunstgeschichte mit der Volkskultur. Für viele Bildhauer der letzten Jahrhunderte war die Weihnachtskrippe eine genauso intensiv verfolgte künstlerische Herausforderung wie für die zahlreichen künstlerischen Amateure, die für sich und ihre Familie das Weihnachtsgeschehen bildhaft greifbar machen wollten (und immer noch wollen). In besonderer Weise faszinierend ist hier natürlich immer wieder von neuem die gleichsam überbordende Phantasie der begleitenden Erzählungen, die in den diversen Weihnachtskrippen vorgestellt werden. Ironische Zeitbezüge finden sich hier ebenso wie Hinweise auf andere in der Bibel bzw. den apokryphen Schriften tradierte christlich-religiöse Erzählungen. Zwar kann es hier durchaus immer wieder passieren, dass die zentrale Szene – also Maria und Josef rund um das Weihnachtskind – durch die vielen begleitenden Engel, Hirten, Weidetiere bzw. die Hl. Drei Könige mit ihrem Gefolge sowie das rundum gebaute Panoptikum des Lebens fast verloren zu gehen scheint. Allerdings ist diese Szene letztlich immer wieder das klar definierte Zentrum des gesamten präsentierten Geschehens und wird auch durch die klare zeitliche Zuordnung der Aufstellung und Betrachtung der Krippe in der Weihnachtszeit – »offiziell« bis zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar – als Kerngeschehen der Inszenierung erfahrbar: Möglichst die ganze Welt wird hier mit großen, damit verbundenen Hoffnungen zum neugeborenen Gottessohn gleichsam hingetragen. (Herausgeber im Vorwort)