Heribert ist wieder da! Diesmal will sich der brilletragende Löwe zum Weihnachtsmann ausbilden lassen. Rudi Hurzlmeier malt, Hans Zippert erzählt - ein äußerst erfolgreiches Duo
Die Helden unserer Geschichte sind drei Löwen. Da ist vor allem Heribert. Er ist zwar der Sohn zweier Löwen, aber sein Vater hat den Verdacht, dass er bei der Geburt vertauscht wurde und in Wirklichkeit ein Zebra oder ein Riesenangsthase ist. Denn erstens ist Heribert Vegetarier, zweitens sammelt er Briefmarken, drittens trägt er eine Brille und viertens glaubt er an den Weihnachtsmann. Heribert will sich von diesem ausbilden lassen und ist fest entschlossen, die Bescherung selbst in die Pfote zu nehmen. Doch was werden die Kinder sagen, wenn ein kurzsichtiger Löwe durch den Kamin kommt? Und wie soll Heribert eigentlich in Afrika Rentiere finden? Und vor allem, was hält Heriberts Vater von dieser Bescherung? Natürlich überhaupt nichts. Denn ein richtiger Löwe macht keine Geschenke, stattdessen nimmt er sich, was er haben will. Das nämlich macht einem richtigen Löwen nämlich am meisten Spaß.
Die Helden unserer Geschichte sind drei Löwen. Da ist vor allem Heribert. Er ist zwar der Sohn zweier Löwen, aber sein Vater hat den Verdacht, dass er bei der Geburt vertauscht wurde und in Wirklichkeit ein Zebra oder ein Riesenangsthase ist. Denn erstens ist Heribert Vegetarier, zweitens sammelt er Briefmarken, drittens trägt er eine Brille und viertens glaubt er an den Weihnachtsmann. Heribert will sich von diesem ausbilden lassen und ist fest entschlossen, die Bescherung selbst in die Pfote zu nehmen. Doch was werden die Kinder sagen, wenn ein kurzsichtiger Löwe durch den Kamin kommt? Und wie soll Heribert eigentlich in Afrika Rentiere finden? Und vor allem, was hält Heriberts Vater von dieser Bescherung? Natürlich überhaupt nichts. Denn ein richtiger Löwe macht keine Geschenke, stattdessen nimmt er sich, was er haben will. Das nämlich macht einem richtigen Löwen nämlich am meisten Spaß.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2006Schöne Bescherereien!
Die Herren Zippert und Hurzlmeier bringen Geschenke
Was wäre eigentlich, wenn Weihnachten ausfiele? Eine Katastrophe, wirtschaftlich wie menschlich. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie störanfällig das "System Weihnachten" ist. Was ist, nur mal angenommen, wenn der Weihnachtsmann aus Afrika kommt und während der Arbeit von einem Löwen überfallen und vom Schlitten geholt wird?
"Ich habe das unbestimmte Gefühl, Weihnachten fällt dieses Jahr aus", sagt eine Löwenfrau in der schönen Geschichte von Hans Zippert, die Rudi Hurzlmeier illustriert hat. Der Löwenmann Erwin konnte auf der Suche nach rohem Fleisch dem zufällig vorbeisausenden Weihnachtsmann nicht widerstehen, der fortan mit zwei Gipsbeinen im Löwenhaus liegt.
Es wird also eng mit der Bescherung der Menschen, denn der Heilige Abend ist nicht mehr weit. Entschlossen übernimmt Heribert, das Löwenkind, die Leitung des Bescherungstrainings; das Genehmigungsverfahren für die endlos lange Geschenkewunschliste wird unter dem Zeitdruck dergestalt abgekürzt, daß im Zweifelsfall auch die unsinnigsten oder, was ja oft dasselbe ist, die kostspieligsten Wünsche erfüllt werden. Fehlt nur noch die Hardware: Der Schlitten muß repariert werden, und irgend jemand muß dem faul und selbstzufrieden auf dem Krankenlager liegenden Weihnachtsmann seinen Mantel entwinden, der offenbar über Zauberkräfte verfügt - wie sonst soll es ein einziger Weihnachtsmann schaffen, die Welt jedes Jahr flächendeckend und pünktlich zu bescheren? Daß dann auch noch Stammesfehden unter den Löwen dazukommen und die mithelfenden Okapis, Marabus, Gnus und Flußpferde das Weihnachtsgeschäft auch nicht gerade von der Pike auf gelernt haben, macht die Sache nicht einfacher.
Zippert und Hurzlmeier wissen, daß Tiere auch nur Menschen sind, die sich im Gestrüpp aus Kompetenzrangeleien und selbstgeschaffener Bürokratie verheddern. Und selbst wenn alles gutgehen sollte (wonach es dann doch aussieht): Irgendwo lauert schon das nächste Problem. Eines Tages nämlich kommt Vater Löwe mit einem Hasen im Maul nach Hause, und die Mutter sagt: "Schätze, Ostern fällt dieses Jahr aus." Aber das ist eine andere Geschichte, die Zippert und Hurzlmeier hoffentlich noch aufgreifen werden. Eine Gelegenheit wird sich ja sicherlich finden lassen.
EDO REENTS
Hans Zippert und Rudi Hurzlmeier: "Weihnachtsmänner frißt man nicht". Kein & Aber Verlag, Zürich 2006. 80 S., geb., 14,90 [Euro]. Für jedes Alter
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Herren Zippert und Hurzlmeier bringen Geschenke
Was wäre eigentlich, wenn Weihnachten ausfiele? Eine Katastrophe, wirtschaftlich wie menschlich. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie störanfällig das "System Weihnachten" ist. Was ist, nur mal angenommen, wenn der Weihnachtsmann aus Afrika kommt und während der Arbeit von einem Löwen überfallen und vom Schlitten geholt wird?
"Ich habe das unbestimmte Gefühl, Weihnachten fällt dieses Jahr aus", sagt eine Löwenfrau in der schönen Geschichte von Hans Zippert, die Rudi Hurzlmeier illustriert hat. Der Löwenmann Erwin konnte auf der Suche nach rohem Fleisch dem zufällig vorbeisausenden Weihnachtsmann nicht widerstehen, der fortan mit zwei Gipsbeinen im Löwenhaus liegt.
Es wird also eng mit der Bescherung der Menschen, denn der Heilige Abend ist nicht mehr weit. Entschlossen übernimmt Heribert, das Löwenkind, die Leitung des Bescherungstrainings; das Genehmigungsverfahren für die endlos lange Geschenkewunschliste wird unter dem Zeitdruck dergestalt abgekürzt, daß im Zweifelsfall auch die unsinnigsten oder, was ja oft dasselbe ist, die kostspieligsten Wünsche erfüllt werden. Fehlt nur noch die Hardware: Der Schlitten muß repariert werden, und irgend jemand muß dem faul und selbstzufrieden auf dem Krankenlager liegenden Weihnachtsmann seinen Mantel entwinden, der offenbar über Zauberkräfte verfügt - wie sonst soll es ein einziger Weihnachtsmann schaffen, die Welt jedes Jahr flächendeckend und pünktlich zu bescheren? Daß dann auch noch Stammesfehden unter den Löwen dazukommen und die mithelfenden Okapis, Marabus, Gnus und Flußpferde das Weihnachtsgeschäft auch nicht gerade von der Pike auf gelernt haben, macht die Sache nicht einfacher.
Zippert und Hurzlmeier wissen, daß Tiere auch nur Menschen sind, die sich im Gestrüpp aus Kompetenzrangeleien und selbstgeschaffener Bürokratie verheddern. Und selbst wenn alles gutgehen sollte (wonach es dann doch aussieht): Irgendwo lauert schon das nächste Problem. Eines Tages nämlich kommt Vater Löwe mit einem Hasen im Maul nach Hause, und die Mutter sagt: "Schätze, Ostern fällt dieses Jahr aus." Aber das ist eine andere Geschichte, die Zippert und Hurzlmeier hoffentlich noch aufgreifen werden. Eine Gelegenheit wird sich ja sicherlich finden lassen.
EDO REENTS
Hans Zippert und Rudi Hurzlmeier: "Weihnachtsmänner frißt man nicht". Kein & Aber Verlag, Zürich 2006. 80 S., geb., 14,90 [Euro]. Für jedes Alter
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Edo Reents fühlt sich offenkundig sehr gut unterhalten von dieser mit für alle Altergruppen interessanten und überdies "schönen" Geschichte. Was Autor Hans Zippert und Illustrator Rudi Hurzlmeier an unterhaltsamen und absurden Ideen aus dem Hut zaubern - der aus Afrika anreisende Weihnachtsmann wird auf dem Weg von einem hungrigen Löwen angefallen, ein Löwenkind und der Rest der Tierwelt kämpfen jetzt dafür, dass Weihnachten dennoch stattfindet - findet Reents charmant und auch die Grundannahme der Geschichte gefällt ihm, nach der "Tiere auch nur Menschen sind, die sich im Gestrüpp aus Kompetenzrangeleien und selbstgeschaffener Bürokratie verheddern."
© Perlentaucher Medien GmbH
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