Viele Jahre hat Ginger Winter für Showgrößen als Stylistin gearbeitet, doch nun ist sie in ihren Heimatort Rosebud zurückgekehrt und hat dort den Schönheitssalon „Gingers Schnittchen“ eröffnet. Ginger besitzt „Zauberhände“ und holt aus jeder Frau das Beste hervor, deswegen ist sie sehr gefragt. Doch
die Schönheit bei sich selbst kann sie nicht erkennen, wurde sie doch als Teenager in einer…mehrViele Jahre hat Ginger Winter für Showgrößen als Stylistin gearbeitet, doch nun ist sie in ihren Heimatort Rosebud zurückgekehrt und hat dort den Schönheitssalon „Gingers Schnittchen“ eröffnet. Ginger besitzt „Zauberhände“ und holt aus jeder Frau das Beste hervor, deswegen ist sie sehr gefragt. Doch die Schönheit bei sich selbst kann sie nicht erkennen, wurde sie doch als Teenager in einer schicksalshaften Nacht bei einem Brand so schwer verletzt, dass ihre Haut mit vielen Brandnarben gezeichnet ist, die für alle sichtbar sind und die Ginger so krampfhaft zu bedecken sucht. Als plötzlich Tom Wells in ihrem Schönheitssalon auftaucht, um sich die Haare schneiden zu lassen, ist es, als wenn die Vergangenheit wieder lebendig würde. Tom war Gingers große heimliche Liebe, an die sie auch heute noch oft denken muss. Auch Toms Herz war damals insgeheim für Ginger entbrannt, umso mehr legt er sich nun ins Zeug, sie zu erobern. Doch Ginger hält Abstand…
Rachel Hauck hat mit „Weil du siehst, wie schön ich bin“ eine romantische und berührende Kurzgeschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser taucht schnell in die Handlung ein und findet sich an der Seite von Ginger wieder, wo er einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. Die Autorin hat sich eines ewig aktuellen Themas angenommen, nämlich wie Frauen mit ihren Makeln umgehen bzw. wie sie sich selbst sehen und annehmen. Der Begriff äußerliche Schönheit steht hierbei im Vordergrund. Frauen haben grundsätzlich die Angewohnheit, sich mit anderen zu vergleichen und sich immer wieder in Frage zu stellen, wozu vor allem die Medien beitragen. Frauen, die durch Narben, Male oder anderes gezeichnet sind, leiden oft darunter und verstecken sich in ihrer Kleidung, immer mit dem Gedanken, dass sie aufgrund ihres Körpers nicht oder weniger geliebt werden könnten. Die Autorin macht auf sehr eindrucksvolle und eindringliche Weise deutlich, dass es nicht nur um den äußeren Schein geht, sondern jeder Mensch auf seine Art wertvoll ist.
Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und mit Ecken und Kanten versehen. Sie wirken authentisch und sehr lebensecht. Ginger ist eine sympathische Frau, die unter ihren Narben leidet und glaubt, deshalb niemals die große Liebe zu erleben, weil ein Mann sie abstoßend finden könnte. Sie hat ein besonderes Talent, Frauen typgerecht zu verschönern und sie zu etwas Besonderem zu machen. Sie ist warmherzig und hilfsbereit, Doch ihre eigene Schönheit kann sie selbst nicht sehen, während andere dies erkennen. Tom ist ein netter und gläubiger Mann, der sich nicht darum schert, was andere denken, sondern unbeirrt seinen eigenen Weg geht und sein Leben in Gottes Hand gelegt hat. Er wirkt optimistisch, offen und ehrlich, dabei hat er auch eine sensible Seite und sieht in die Menschen hinein ohne Vorurteile. Gingers Mitarbeiterinnen sind sehr herzlich und begegnen ihr mit Respekt und Humor, während alte Schulfreunde sie gedankenlos von oben herab behandeln und sie ausgrenzen. Gingers Mutter ist eine Frau, die nicht sehr verantwortungsvoll wirkt, aber sehr unter den Geschehnissen von damals leidet und in Schuldgefühlen verharrt.
Der christliche Aspekt wird in dieser Geschichte sehr anschaulich präsentiert, denn Ginger fühlt sich wertlos und nicht liebenswert, dabei macht Gott keinen Unterschied zwischen den Menschen und liebt jeden so, wie er ist. Sich selbst zu vergeben, sich anzunehmen und sich selbst zu lieben, wie man ist, verleiht Selbstbewusstsein und strahlt dies auch bei anderen aus und macht liebenswert.
„Weil du siehst, wie schön ich bin“ ist eine wunderschöne Kurzgeschichte über die Liebe im Allgemeinen: die zu einem Partner und vor allem zu sich selbst. Empfehlenswert!