Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Die Sphäre der Kosumtion spiegelt die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung von ihren Anfängen bis heute wider: Transformation von Mangelzu Überflussgesellschaft, "Konsumentenaufstand", Homogenisierungsbestrebungen der Wiedervereinigung. Ostprodukte spielen darin eine zentrale Rolle: Einst reine Gebrauchsgüter der sozialistischen Planwirtschaft, haben sie sich zu Symbolgütern (Marken) gewandelt, die ostdeutsche Identität stiften. Dieser Effekt wird verstärkt durch die geteilten Warenwelten des wiedervereinigten Deutschlands, wonach Ostprodukte in den alten Bundesländern so gut wie nicht vorhanden sind. Mit Blick auf diesen in vorhergehenden Untersuchungen weitgehend ausgeblendeten Tatbestand wurden Ostdeutsche, die in den alten Bundesländern leben, hinsichtlich ihrer Konsumgewohnheiten und Kaufmotive in Bezug auf Ostprodukte interviewt und mit Ostdeutschen, die nach wie vor in den neuen Bundesländern leben, verglichen. Vor dem Hintergrund anderer Studien zu Identitätskonsum zeigt sich, dass Homogenisierung in einer sich globalisierenden Konsumwelt weder erstrebenswert noch erreichbar sein kann.