Die Kinderbuchautorin Ingrid R. Donath legt mit der Erzählung der Flucht ihrer Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur ein Zeitzeugnis vor, nicht nur eine historische Quelle zu jener Zeit, die uns schon so fern ist. Die Erzählung handelt auch davon, was Leben bedeuten kann. Von der Freiheit, die nicht geschenkt wird, sondern erkämpft werden muss. Vom Mut, von der Verzweiflung, sich gegen ein aufgezwungenes Schicksal zu stemmen. Von der Liebe für einander und zu den Kindern, die die Eltern Todesgefahr überstehen und über sich hinauswachsen lässt. Von der großartigen Menschlichkeit ganz Fremder, die immer wieder weiterhelfen, bis hin zum russischen Offizier, der trotz der großen Gefahr für ihn selbst bereit ist, die junge verzweifelte Frau im Zug als seine eigene auszugeben. Nicht zu vergessen der Fuldaer Landrat Dr. Stieler, der gegen seine Amtspflicht Westpapiere ausstellt und damit im entscheidenden Moment das Leben der jungen Familie in Händen hält und schützt. Die unprätentiöse, ungeschützte Darstellung ist auch ein Zeugnis des Flüchtlingskindes, das den Band zusammengetragen hat. Es hat die Heimat immer im Herzen bewahrt, unerfüllte Sehnsucht hat ein Leben lang geschmerzt. Während der Recherche zum Buch vollendete sich ihr Entwurzeltsein in der Erkenntnis, dass es doch ganz unsere Natur ist, ein Leben lang auf dem Weg zu sein, ganz gleich, wo dieser begann und wo er uns hinführt. Dass der wahre Ursprung die Liebe der Eltern ist, die uns zum Weiterleben bereit macht, der einzige Sinn, der sogar den Tod überdauert und der die Autorin - dankbar - nach vorn blicken lässt.
Dr. Markus von Hänsel-Hohenhausen
Das Buch hat bei mir eine nachhaltige Wirkung hinterlassen. Als jemand, der in Frieden und Freiheit groß geworden und für den ein Leben ohne die Erfahrung des Krieges selbstverständlich ist, der vor allem die Trennung von der Familie nicht erleiden musste, bedeutet dieser Blick zurück, den mir die Aufzeichnungen ermöglichen, einen unschätzbaren Wert im Begreifen und Erfassen geschichtlicher Begebenheiten. Wir brauchen Texte wie diese persönlichen Zeugnisse, diese kleinen, kostbaren Perlen der Erinnerung an zurückliegende Zeiten, ihre komplexen und schmerzhaften Verwirrungen, in welche die Familien eingebunden waren, um nachvollziehen zu können, was der Verlust von Heimat für einen Menschen bedeuten kann und welche schicksalhafte Bedeutung Sätze tragen wie der von der "stillen Sehnsucht, die sich auf die Seele legt."
Dr. Matthias Deußer, www.literaturmarkt.info
Dr. Markus von Hänsel-Hohenhausen
Das Buch hat bei mir eine nachhaltige Wirkung hinterlassen. Als jemand, der in Frieden und Freiheit groß geworden und für den ein Leben ohne die Erfahrung des Krieges selbstverständlich ist, der vor allem die Trennung von der Familie nicht erleiden musste, bedeutet dieser Blick zurück, den mir die Aufzeichnungen ermöglichen, einen unschätzbaren Wert im Begreifen und Erfassen geschichtlicher Begebenheiten. Wir brauchen Texte wie diese persönlichen Zeugnisse, diese kleinen, kostbaren Perlen der Erinnerung an zurückliegende Zeiten, ihre komplexen und schmerzhaften Verwirrungen, in welche die Familien eingebunden waren, um nachvollziehen zu können, was der Verlust von Heimat für einen Menschen bedeuten kann und welche schicksalhafte Bedeutung Sätze tragen wie der von der "stillen Sehnsucht, die sich auf die Seele legt."
Dr. Matthias Deußer, www.literaturmarkt.info