Welche Strategien entwickeln Gemeindepfarrer_innen, um mit den Belastungen ihres Berufes im Rahmen des gesellschaftlichen und kirchlichen Wandels umzugehen? Dieser Frage geht die Autorin in einer qualitativen Studie nach. Mit Hilfe subjektorientierter Copingtheorien aus der Kognitionspsychologie gibt sie in ausgesuchten Miniaturen die Perspektive der pastoralen Akteure wieder. Es wird dargestellt, wie Pfarrer und Pfarrerinnen sich angesichts der gestiegenen Anforderungen selbst organisieren und begrenzen, wie sie ihre komplexe Leitungsaufgabe und den Einsatz in Fremdorganisationen bewältigen und ihre Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und Kollegen und Kolleginnen gestalten. Von besonderem Interesse sind die religiösen Copingstrategien, die die Befragten abseits traditioneller Frömmigkeitsformen entwickelt haben. Die Ergebnisse werden pastoraltheologisch reflektiert und auf den Einsatz in der Gemeinde und die Supervision bezogen. Sie regen Pfarrer und Pfarrerinnen an, die eigene Berufspraxis anhand der dargebotenen Fallbeispiele zu bedenken und zeigen Möglichkeiten auf, persönlich oder im Rahmen von Supervision Burnout vorzubeugen.