Während der Französischen Revolution verließen über 150.000 politische Flüchtlinge das Land und bezogen zeitweilig in Europa, Nordamerika oder gar Indien Exil. 25 Prozent der Emigranten entstammten der Geistlichkeit und 17 Prozent dem Adel, was etwa fünf bis zehn Prozent der Gesamtzahl der französischen Geistlichen und einem Viertel der Adligen entsprach. Dabei umfasste die Emigration keineswegs ausschließlich dem Ancien Régime besonders verbundene Bevölkerungsschichten, ebenso wenig war sie eine Ansammlung von reaktionären, ultraroyalistischen und reformfeindlichen Kräften. Vielmehr gehörten ihr große Teile all jener politischen Gruppen an, die zum Opfer der immer exklusiver werdenden revolutionären nation geworden waren, Verlierer im Ringen um die Deutungshoheit revolutionärer Prinzipien.
Ab 1795 fanden auch in dem kleinen Herzogtum Sachen-Weimar-Eisenach Revolutionsemigranten Zuflucht. Ihr Aufenthalt fällt damit zeitlich mit dem Hochjahrzehnt der Weimarer Klassik zusammen. Die im Sonderforschungsbereiches 482 Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800 entstandene Studie Friedemann Pestels zeichnet die historischen Umstände und Ereignisse dieser spezifischen Exilsituation nach und nimmt dabei besonders den deutsch-französischen Kulturtransfer in den Blick.
Trotz ihres Sonderstatus innerhalb der Gesellschaft des Exilterritoriums, von der sie sich klar abgrenzten und ebenso abgegrenzt wurden, zeigten sich die französischen Emigranten offen für interkulturelle Begegnungen und Erfahrungen. Der Umgang vornehmlich mit den oberen Gesellschaftsschichten schuf auf der Basis vertrauter Rahmenbedingungen wie der französischen Sprache Raum für den gegenseitigen Austausch kultureller Güter, der im Einzelfall großes Innovationspotenzial entfalten konnte.
Auf das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und seine Akteure übten die Jahre des Zusammenlebens mit den französischen Emigranten gleichfalls Wirkung aus. Die kulturellen Transferaktivitäten, die von der französischen Seite geleistet wurden, transportierten sowohl wichtige Elemente der französischen Kulturtradition nach Deutschland als auch innovative Ideen im spezifischen Zusammenhang mit der emigrantischen Lebenssituation.
Des Weiteren leisteten die Revolutionsemigranten in ihrem Heimatland einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Deutschland- und Weimarbildern. Sowohl auf kulturellem Gebiet als auch auf dem Feld der Politik vermittelten nach Frankreich korrespondierende und später heimkehrende Emigranten positive Eindrücke. Sie gaben der französischen Beschäftigung mit der Weimarer Klassik auf dem Weg zu einem gleichermaßen europäischen Erinnerungsort wichtige Impulse und verankerten das kleine Herzogtum auch als politische Größe im sich konstituierenden napoleonischen Frankreich, die gleichwohl stark kulturell besetzt war.
Ab 1795 fanden auch in dem kleinen Herzogtum Sachen-Weimar-Eisenach Revolutionsemigranten Zuflucht. Ihr Aufenthalt fällt damit zeitlich mit dem Hochjahrzehnt der Weimarer Klassik zusammen. Die im Sonderforschungsbereiches 482 Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800 entstandene Studie Friedemann Pestels zeichnet die historischen Umstände und Ereignisse dieser spezifischen Exilsituation nach und nimmt dabei besonders den deutsch-französischen Kulturtransfer in den Blick.
Trotz ihres Sonderstatus innerhalb der Gesellschaft des Exilterritoriums, von der sie sich klar abgrenzten und ebenso abgegrenzt wurden, zeigten sich die französischen Emigranten offen für interkulturelle Begegnungen und Erfahrungen. Der Umgang vornehmlich mit den oberen Gesellschaftsschichten schuf auf der Basis vertrauter Rahmenbedingungen wie der französischen Sprache Raum für den gegenseitigen Austausch kultureller Güter, der im Einzelfall großes Innovationspotenzial entfalten konnte.
Auf das Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und seine Akteure übten die Jahre des Zusammenlebens mit den französischen Emigranten gleichfalls Wirkung aus. Die kulturellen Transferaktivitäten, die von der französischen Seite geleistet wurden, transportierten sowohl wichtige Elemente der französischen Kulturtradition nach Deutschland als auch innovative Ideen im spezifischen Zusammenhang mit der emigrantischen Lebenssituation.
Des Weiteren leisteten die Revolutionsemigranten in ihrem Heimatland einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von Deutschland- und Weimarbildern. Sowohl auf kulturellem Gebiet als auch auf dem Feld der Politik vermittelten nach Frankreich korrespondierende und später heimkehrende Emigranten positive Eindrücke. Sie gaben der französischen Beschäftigung mit der Weimarer Klassik auf dem Weg zu einem gleichermaßen europäischen Erinnerungsort wichtige Impulse und verankerten das kleine Herzogtum auch als politische Größe im sich konstituierenden napoleonischen Frankreich, die gleichwohl stark kulturell besetzt war.