"Veronelli. Weine aus Italien" von Luigi Veronelli, Gigi Brozzoni und Daniel Thomases. Wilhelm Heyne Verlag, München 2001. 744 Seiten. Gebunden. 54 Mark. ISBN 3-453-18521-8.
Als Star unter den italienischen Weinkritikern läßt er sich schon seit vielen Jahren feiern. Doch nun fühlt sich Luigi Veronelli auch als einer der Retter des italienischen Qualitätsweinbaus. Italien, schreibt der Weinpublizist im Vorwort zur siebten deutschen Ausgabe seines Weinführers, sei auf dem besten Weg, Frankreich im Hinblick auf die absolute Qualität der Rotweine zu überholen. "Dies ist, ohne falsche Bescheidenheit, unter anderem auch mein Verdienst." Hinter dem eitlen Selbstlob steckt ein wahrer Kern. Denn Veronelli hat in der Tat durch sein unermüdliches Bemühen, das Gute zu loben und das Mittelmäßige und Schlechte zu geißeln, zur Disziplinierung der Winzer und zum Qualitätsstreben im italienischen Weinbau beigetragen. Veronellis Weinführer haben zwar längst ernst zu nehmende Konkurrenz gefunden, doch noch immer ist der Altmeister der italienischen Weinkritiker eine feste Institution. In seinem neuen Führer präsentiert er - gemeinsam mit seinen Co-Autoren Gigi Brozzoni und Daniel Thomases - 6822 Weine von 1532 Winzern aus allen bedeutenden italienischen Weinbauregionen. Die Weine werden mit Sternen bewertet (bis zu drei), die besten von ihnen mit einer Sonne als Symbol für überragende Qualität geadelt. 141 Weine kommen diesmal in den Genuß des Sonnenglanzes. In sechs Preisklassen werden die Weine eingestuft (von 10 000 bis mehr als 50 000 Lire) und nach der Art des Ausbaus und der Lagerung (in Stahltanks, in Fässern oder Barriques) gekennzeichnet. Außerdem wird angegeben, wie viele Flaschen jeweils gefüllt worden sind, seit wann die Weingüter bestehen und wie die handelnden Personen heißen. Abgerundet wird der Weinführer durch Veronellis Lieblingsweine: zwanzig Weine, die den Mann aus Mailand im vergangenen Jahr "bezaubert, überrascht und beeindruckt" haben. Der "Veronelli" hat auch in der jüngsten Ausgabe nichts an Charme und Nutzwert eingebüßt. (Do.)
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