Rheinhessen, das Land zwischen Mainz, Bingen und Worms, ist das größte Weinanbaugebiet Deutschlands und zugleich eines der schönsten. Wie sinnlich und genussvoll die traditionsreiche Verbindung zwischen dieser besonderen Region und dem edlen Tröpfchen Wein ist, zeigt Monika Becht in ihrem Buch "Weinland Rheinhessen". Sie stellt die besten Straußwirtschaften und Gutsschänken vor und hat außerdem zahlreiche romantische Ausflüge ins rheinhessische Weinland parat. Zum Besuch von historischen Winzerhöfen und dörflichen Weinfesten regt das Buch ebenso an wie zu Spaziergängen durch bunt schillernde Weinberge oder idyllische Ortschaften.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.08.2005Weinland für stille Genießer
Viel wird derzeit über den Aufschwung der Weinbauregion Rheinhessen geschrieben. Verantwortlich dafür ist vor allem eine junge Generation von Winzern, die nicht nur im Wingert einiges anders macht als ihre Vorgänger. Die "jungen Wilden" verstehen es auch, sich zu verkaufen und dem Image des Landstrichs auf die Sprünge zu helfen. Die Bezeichnung "deutsche Toskana" mag etwas hoch gegriffen sein, aber sie lenkt den Blick auf einen Landstrich, der zwar wenig Spektakuläres, aber viel Sehens- und Liebenswertes zu bieten hat.
"Rheinhessen ist etwas für stille Genießer", schreibt Monika Specht in ihrem jüngst erschienenen Band "Weinland Rheinhessen - Die schönsten Weingüter, Landgasthöfe und Ausflugsziele". Romantische Burgen wie im Mittelrheintal oder Touristenattraktionen wie die Rüdesheimer Drosselgasse sind zwischen Mainz, Bingen und Worms eher selten anzutreffen. Manche Ausflügler, so mutmaßt die Autorin, wunderten sich über die geschlossenen Höfe und daß sie womöglich keinen Gasthof finden, in dem sie auch mittags essen können. Diesen Reisenden, aber auch Weinfreunden und solchen, die es werden wollen, will sie mit ihrem Führer weiterhelfen.
Die Autorin, die hauptberuflich als Karriereberaterin in Frankfurt arbeitet, ordnet die Vielfalt der rheinhessischen Landschaften in die Gebiete Rheinterrasse, Wonnegau, rheinhessische Schweiz und den Raum Bingen/Ingelheim. In jedem Abschnitt stellt sie einige ausgewählte Weingüter und Landgasthöfe vor. Die Porträts der zumeist jungen Winzer geben einen Eindruck von der Aufbruchstimmung in der Region. Die aufgeführten Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren stellen gute Anregungen dar, können Kartenmaterial oder Ortskenntnis aber nicht ersetzen.
Vorangestellt ist ein einleitendes Kapitel, das die Entwicklung der letzten Jahre beleuchtet. Fast nebenbei finden sich ein paar kenntnisreich und undogmatisch geschriebene Seiten über Trends wie den "Terroir"-Gedanken und die "neue Harmonie im Wein". Abschließend nennt die Autorin die aus ihrer Sicht wichtigsten "Wein-Events" im Jahreslauf, ein paar nützliche Adressen und stichwortartig Tips für Führungen und Lehrpfade.
MATTHIAS TRAUTSCH
"Weinland Rheinhessen - Die schönsten Weingüter, Landgasthöfe und Ausflugsziele" von Monika Specht, 256 Seiten, Societäts-Verlag, Frankfurt 2005, Pappband mit zahlreichen Farbabbildungen, kostet 12,80 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Viel wird derzeit über den Aufschwung der Weinbauregion Rheinhessen geschrieben. Verantwortlich dafür ist vor allem eine junge Generation von Winzern, die nicht nur im Wingert einiges anders macht als ihre Vorgänger. Die "jungen Wilden" verstehen es auch, sich zu verkaufen und dem Image des Landstrichs auf die Sprünge zu helfen. Die Bezeichnung "deutsche Toskana" mag etwas hoch gegriffen sein, aber sie lenkt den Blick auf einen Landstrich, der zwar wenig Spektakuläres, aber viel Sehens- und Liebenswertes zu bieten hat.
"Rheinhessen ist etwas für stille Genießer", schreibt Monika Specht in ihrem jüngst erschienenen Band "Weinland Rheinhessen - Die schönsten Weingüter, Landgasthöfe und Ausflugsziele". Romantische Burgen wie im Mittelrheintal oder Touristenattraktionen wie die Rüdesheimer Drosselgasse sind zwischen Mainz, Bingen und Worms eher selten anzutreffen. Manche Ausflügler, so mutmaßt die Autorin, wunderten sich über die geschlossenen Höfe und daß sie womöglich keinen Gasthof finden, in dem sie auch mittags essen können. Diesen Reisenden, aber auch Weinfreunden und solchen, die es werden wollen, will sie mit ihrem Führer weiterhelfen.
Die Autorin, die hauptberuflich als Karriereberaterin in Frankfurt arbeitet, ordnet die Vielfalt der rheinhessischen Landschaften in die Gebiete Rheinterrasse, Wonnegau, rheinhessische Schweiz und den Raum Bingen/Ingelheim. In jedem Abschnitt stellt sie einige ausgewählte Weingüter und Landgasthöfe vor. Die Porträts der zumeist jungen Winzer geben einen Eindruck von der Aufbruchstimmung in der Region. Die aufgeführten Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren stellen gute Anregungen dar, können Kartenmaterial oder Ortskenntnis aber nicht ersetzen.
Vorangestellt ist ein einleitendes Kapitel, das die Entwicklung der letzten Jahre beleuchtet. Fast nebenbei finden sich ein paar kenntnisreich und undogmatisch geschriebene Seiten über Trends wie den "Terroir"-Gedanken und die "neue Harmonie im Wein". Abschließend nennt die Autorin die aus ihrer Sicht wichtigsten "Wein-Events" im Jahreslauf, ein paar nützliche Adressen und stichwortartig Tips für Führungen und Lehrpfade.
MATTHIAS TRAUTSCH
"Weinland Rheinhessen - Die schönsten Weingüter, Landgasthöfe und Ausflugsziele" von Monika Specht, 256 Seiten, Societäts-Verlag, Frankfurt 2005, Pappband mit zahlreichen Farbabbildungen, kostet 12,80 Euro.
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