Einerseits ein liebevoll geschriebenes Buch mit vielen schönen Fotos. Aber andererseits enthält es massenhaft gravierende Fehler. Alleine das Ernährungskapitel ist einfach nur Schrott. Zunächst zum Positiven: die Fotos sind sehr schön und qualitativ gut, leider zeigen sie fast nur Welpen. Erwachsene
Hunde sind nur hier und da abgelichtet. Ansonsten erfährt man einiges zum Hundekauf,…mehrEinerseits ein liebevoll geschriebenes Buch mit vielen schönen Fotos. Aber andererseits enthält es massenhaft gravierende Fehler. Alleine das Ernährungskapitel ist einfach nur Schrott. Zunächst zum Positiven: die Fotos sind sehr schön und qualitativ gut, leider zeigen sie fast nur Welpen. Erwachsene Hunde sind nur hier und da abgelichtet. Ansonsten erfährt man einiges zum Hundekauf, Sozialisierung, Gesundheit, Beschäftigung usw. Bei der Erziehung ist leider einiges falsch, so wird bei Fehlverhalten "Kopf in den Napf drücken" und "Tür gegen die Nase schlagen" empfohlen. Den Vogel abgeschossen hat das Ernährungskapitel. Da steht echt nur Schrott. Laut Autor ist Trockenfutterpampe gesund. Der Autor glaubt (auch wenn er was anderes schreibt), der Hund sei Vegetarier und spricht sich gleich gegen die Rohfütterung aus. Trockenfutter enthält meistens (wie übrigens auch die meisten Dosenfutter) rund 80-90 % Getreideabfall, gefolgt von einigen Schlachtabfällen (Haare, Lefzen, Hufe, Krallen, Schnäbel, Innereien usw) und sonstigen Abfällen und natürlich Lockstoffen, damit der Müll auch gefressen wird. Die wenigen guten Fertigfutter (das eine oder andere gibt's schon!) werden normalerweise als Nassfutter angeboten und beinhalten mindestens 60 % Fleisch. Dagegen schreibt der Autor, der Hund solle nicht artgerecht, also mit rohem Fleisch, Knochen, Gemüse usw, gefüttert werden.
Einerseits merkt man, wie sehr der Autor die Rasse liebt. Auch einige gute Tips zur Pflege, zur Anschaffung, zur Sozialisierung usw werden gegeben. Dennoch enthält das Buch massenhaft gefährliche und falsche Tips.
Wer seine Bibliothek über den Weißen Schweizer Schäferhund komplettieren will, kann das Buch ruhig kaufen. Wer nützliche Tips zur Erziehung und Fütterung haben will, sollte sich nach vernünftiger Literatur umsehen. Denn was hier zur Fütterung und Erziehung steht, ist überwiegend falsch. Der Autor sollte sich mal ansehen, was wilde Caniden in der Natur fressen und was solche zu fressen bekommen, die in Wildparks ect leben - im Wesentlichen rohes Fleisch, teilweise werden ganze rohe Beutetiere (z.B. tote Kälber) verfüttert. Und genau DAS entspricht einer natürlichen, gesunden Ernährung (obwohl die Ganztierkörperfütterung sicher für die meisten Hundehalter nicht die erste Wahl darstellt). Rohes Schweinefleisch ist tabu, das ist klar (Juckseuchegefahr). Aber ansonsten ist BARF das Beste für den Hund, und keine Getreidekekese oder nasse Getreidepampe, wie sie der Autor empfiehlt. Der Autor sollte sich mal ansehen, was mit jahrelang falsch ernährten Hunden und Katzen passiert, die nur mit Getreidemüll traktiert wurden (Krebs, Zahn- und Nierenleiden sind nur drei der wahrscheinlichen Gefahren). In der Natur machen sich wilde Beutegreifer weder über ein Getreidemüsli vom Feld her, auch wenn der Autor das anders sieht, noch kochen oder braten sie die eben gefangene Beute. Schade. Wenn man ein Buch schreibt, sollte man auch Ahnung haben. Richtig gut sind die Tips zum Hundekauf. Bei der Erziehung ist manches richtig, manches falsch. Ansonsten beinhaltet es den FCI-Standard, einen Abriss der Geschichte, Hinweise zum Charakter und zum Aussehen, zur Gesundheit, zur Erziehung (mit einigen Fehlern) und Sozialisierung. Aber dann der Satz: "Diese hier beispielhaft aufgeführten ernährungsbedingten Infektionskrankheiten können durch Verfüttern von gekochtem Fleisch oder industriell hergestellter Hundenahrung sicher verhütet werden!" Ich kann nur den Kopf schütteln. Durch die meisten Fertigfutter werden Hunde krank. Und gekochtes Fleisch sollte nur in Ausnahmefällen gegeben werden (entweder gekochtes Schweinefleisch, oder bei gewissen Unverträglichkeiten des Hundes gegenüber rohem Fleisch (ist aber seltener), oder aber, wenn der Hund das Fleisch partout nicht roh fressen mag, das ist aber auch eher selten). (Richtige) Rohfütterung sorgt für vitale, gesunde und lebenslustige Hunde und Katzen, während falsch ernährte Tiere schlapp und krank sind. Finger weg!