Ygôda wurde eingenommen, das vermeidlich Unmögliche vollbracht. Doch den erhofften Aufschwung der Schwertfeuer-Legion hat dieser Sieg nicht erbracht. Noch immer hat Eivora darum zu kämpfen, die Legion ihres Vaters zusammen zu halten und ihren Status als Elitelegion zu erhalten. Es bleibt ihr nichts
anderes übrig, als stets nach vorn zu blicken und die Legion weiter anzutreiben, auch wenn das…mehrYgôda wurde eingenommen, das vermeidlich Unmögliche vollbracht. Doch den erhofften Aufschwung der Schwertfeuer-Legion hat dieser Sieg nicht erbracht. Noch immer hat Eivora darum zu kämpfen, die Legion ihres Vaters zusammen zu halten und ihren Status als Elitelegion zu erhalten. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als stets nach vorn zu blicken und die Legion weiter anzutreiben, auch wenn das heißt, einen Pakt mit einem ihrer Feinde zu schließen. Insgeheim arbeiten jedoch weitere unbekannte Mächte am Zerfall der Legion.
Nachdem Band 1 zu solch einem Kracherende gekommen war, geht es in Band 2 wenn auch zunächst nicht ganz so rasant, so doch kaum minder spannend los. Man kommt gut wieder in die Handlung und die Welt hinein, auch wenn eine kleine Pause zwischen den beiden Romanen liegt.
Im Gegenzug zu Band 1 steht hier zwar noch immer der Kontrakt im Vordergrund, dieses Mal wird es jedoch auch deutlicher, dass irgendwer im Hintergrund am Zerfall der Legion arbeitet. Die Handlung wird damit nicht mehr ganz so geradlinig, wie noch im ersten Band. Dennoch hätte es sicher nicht geschadet, den Hauptfokus nicht so sehr auf den Kontrakt zu richten, welcher immer noch deutlich im Vordergrund der Handlung steht.
Gonter, der entflohene Königssohn, sucht immer noch Anschluss an die Legion und muss sich unter den Söldnern behaupten. Das hat auch Einwirkungen auf seine Beziehung zu Eivora, was bedeutet: »Gott sei Dank artet das nicht in ekligen Kitsch aus!« Tatsächlich schaffen es nämlich beide, ihre Gefühle hinten an zu stellen und sich mehr oder weniger wie Anführer und Untergebener zu geben. Für die Romantiker sei gesagt: Das tötet nicht sämtliche zarten Gefühle in diesem Buch ab. Aber sind wir ehrlich, das hat in so einer Reihe ohnehin nicht viel zu suchen. Von daher ist das ein sehr positiver Aspekt des Romans.
Denn noch immer geht es hart auf hart zu, Zartbesaitete werden wohl eher nicht glücklich. Gewaltphantasien bleiben hier nicht immer nur Phantasien, und selbst die einst sanftmütige Priesterin Fiafila ist nun Fiafila-Ignuto und hat einen Pakt mit einem dämonischen Homunkulus geschlossen. Sie macht die vielleicht interessanteste Charakterentwicklung in der Reihe durch, da sie eine 180° Kehrtwende weg von der gottesfürchtigen Priesterin hin zur Dämonenanbeterin macht, die anderen Dämonenpriestern in Sachen Verschlagenheit kaum nachsteht. Man merkt ihr an, dass ihr Wesen sich durch den Homunkulus sehr stark verändert hat und sie nun eher zu Gewalt bereit ist, aber dennoch noch etwas von der Priesterin in ihr ist. Dieser krasse Gegenzug und das Ringen beider Pole in ihr macht sie zu einem sehr lesenswerten Charakter.
Im Gegenzug zum ersten Band schwächelt das Ende des zweiten jedoch. Es kommt recht plötzlich und ist im Vergleich zum ersten eher mau. Außerdem wäre es schöner gewesen, wenn die Intrigen gegen die Schwertfeuer-Legion etwas deutlicher und intensiver vorangetrieben worden wären.
Nichtsdestotrotz ist »Weißes Gold« ein solider Roman, der sich schnell und angenehm liest. (Auch wenn der Bezug des Titels auf den Inhalt des Buches kaum bis gar nicht vorhanden ist, da die Salzwüste nur eine kleine Rolle spielt.) Wieder gibt es knallharte Action, bei der kein Blatt vor den Mund genommen wird, ebenso wie weitere Einblicke in die raue Welt der Söldner von Rorgator. Wer schon den ersten Band mochte, kann ruhigen Gewissens auch zum Nachfolger greifen.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar!