Sommer 1945: Die Schriftstellerin und Journalistin Else Dormitzer (1877-1958) kehrt nach zweijähriger Gefangenschaft in Theresienstadt in die Niederlande zurück, wohin sie 1939 mit ihrem Mann, dem Rechtsanwalt Dr. Sigmund Dormitzer, aus Nürnberg geflüchtet war. Sie veröffentlicht einen Gedichtband mit zehn im Ghetto verfassten Texten und knüpft unmittelbar nach der Befreiung an ihre rege Publikationstätigkeit der Vorkriegsjahre an. In den 1920er Jahren engagierte sie sich für den "Centralverein Deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens" sowie für die "Vereinigung für das liberale Judentum in Deutschland", publizierte Aufsätze und Artikel zur Rolle der Frau in der Gemeinde und in politischen Organisationen, ging regelmäßig auf Vortragsreise. Als erste Frau wurde sie 1922 in die jüdische Gemeindevertretung ihrer Heimatstadt gewählt. Ihre zahlreichen Kinderbücher erfreuten sich ebenso großer Beliebtheit. Sandra Alfers zeichnet das bewegte Leben der Autorin nach und stellt erstmals ihre Theresienstädter Werke vor.
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"Die biografischen Daten zu Else Dormitzer ergänzt Sandra Alfers nicht nur mit Fotografien - sowohl Porträts als auch zeitgenössischen Stadtbildern sowie abgedruckten Dokumenten -, sondern auch mit zahlreichen Informationen zum Zeitgeschehen. Abgedruckt sind auch der Gedichtband sowie weitere kürzere Texte Else Dormitzers zu Theresienstadt. Mit dem kurzen Buch zu 'Leben und Lyrik' Else Dormitzers hat Sandra Alfers mit großer Beharrlichkeit und hohem Engagement das Werk und Leben einer frühen Autorin der Holocaustliteratur ausgeleuchtet und aus der Anonymität geholt. So trägt sie entscheidend dazu bei, dass Else Dormitzers Leben weiterhin erinnert und ihr Werk gelesen werden kann." Arbeitsstelle Holocaustliteratur sowie WLA Wissenschaftlicher Literaturanzeiger (beide Universität Giessen), 15. März 2016 "Sandra Alfers lebt seit 1993 in den USA. Die in Oldenburg geborene Germanistikprofessorin lehrt an der Western Washington University. Im Zuge ihrer Forschung über die Lyrik aus dem Ghetto Theresienstadt stieß sie auf die fast völlig unbekannte Schriftstellerin und Journalistin Else Dormitzer. Fasziniert von der Sprache und Tiefe der Gedichte und Erlebnisberichte Dormitzers entschließt sich Alfers, mehr über die Autorin in Erfahrung zu bringen. In 'weiter schreiben' stellt Alfers eine beeindruckende und engagierte Frau, 'eine ganz besondere Nürnbergerin' vor." Das Blättchen Jg. 19, 14. März 2016 "Die Rekonstruktion ihrer Existenz nach wissenschaftlichen Standards ist verdienstvoll, das Ergebnis gut lesbar. Sie könnte beispielgebend werden für Biografien der nicht geringen Anzahl regionaler Autorinnen und Autoren [...], deren Leben mit ihrer Produktion verbrannt, verbannt und vergessen wurden." Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 105 (2018)