Nach dem großen Erfolg seines Romans «Freiheit» veröffentlicht Jonathan Franzen nun Essays über das, was ihn nicht loslässt: Umwelt, Reisen, menschliche Beziehungen und immer wieder auch Literatur. So erzählt er von einer Reise auf eine kleine, unbewohnte Vulkaninsel vor Chile, auf der er einen Teil der Asche seines Freundes und Rivalen David Foster Wallace verstreute. Er berichtet von einem Aufenthalt in China, wo er die Umweltzerstörung anprangern wollte und feststellen musste, dass die chinesische Wirtschaftsentwicklung ihm auch Bewunderung abverlangt. Und natürlich geht es um Bücher, alte und neue, die ihm wichtig sind und es verdient haben, dass auch der deutsche Leser sie entdeckt.
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Jonathan Franzen teilt uns Bedeutendes mit über unsere Welt. Mit ihm sind wir glücklich dazuzugehören. FAZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2013Autobiographisches II Er wolle, hat Jonathan Franzen gesagt, als Schriftsteller lieber Amateur bleiben, weil das Freiheit bedeute, aber als Journalist dafür immer besser werden: Seit Jahren schreibt er auch für Magazine, über Menschen, die Singvögel essen, und über Umweltschützer in China, über seine Hassliebe zu digitalen Geräten, über Frank Wedekind und New York. "Weiter Weg", seine neueste Sammlung von Essays (Rowohlt, 19,95 Euro), ist aber dann am bewegendsten, wenn er nicht vor die Tür geht, sondern bei sich selbst bleibt, wenn er über seinen Freund David Foster Wallace schreibt, der sich 2008 das Leben nahm und die, die ihn liebten, betrogen zurückließ, "weil sein Selbstmord ihn uns wegnahm und aus dem Menschen eine öffentliche Legende machte". Wo verläuft die Grenze zwischen innen und außen, privater und internationaler Tragödie? Jonathan Franzen versucht, das immer wieder zu beantworten. Wie genau er sich und seinen Beruf befragt, egal ob als Schriftsteller oder Journalist, kann man in diesen Essays lesen.
tob
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für Rezensentin Lena Bopp ist ein neues Buch Jonathans Franzens stets ein "Ereignis". Umso mehr freut sich die Kritikerin, dass nun unter dem Titel "Weiter weg" ein weiteres Werk erschienen ist, das Essays, Kurzgeschichten und Reportagen des amerikanischen Schriftstellers aus den Jahren 1998 bis 2011 versammelt. Beglückt liest Bopp die einundzwanzig Texte, die, so scheint es ihr, auf ihre Weise alle von der Liebe erzählen: In dem sehr persönlichen Essay "I just called to say I love you" empöre sich Franzen geradezu zynisch über den "Handy-Fetischismus" seiner Landsleute, die das Liebesbekenntnis zur Abschiedsfloskel degradiert hätten und so die letzten Telefonate der Opfer des 11. Septembers verhöhnten. Fasziniert folgt die Kritikerin auch Franzens Ausführungen über sein leidenschaftliches Interesse für Vögel, das ihn auf Recherchereisen nach Zypern, Malta, Italien und China geführt habe. Der "Schönste" der eindringlichen, oftmals sehr privaten Texte, die etwa von seinem Vater oder seiner ersten gescheiterten Ehe erzählen, ist für Bopp der titelgebende Essay "Weiter weg": Hier berichte Franzen nicht nur von einem Zusammentreffen mit David Foster Wallace und mögliche Beweggründen für dessen Selbstmord, sondern beschreibe auch, wie er einen kleinen Teil seiner Asche auf Bitten der Witwe auf der Insel verstreute, die Daniel Defoe als Vorbild für seinen Roman "Robinson Crusoe" diente.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Die Essays des Erzählers Jonathan Franzen sind nicht einfache Divertimenti, es sind Schritte von einem Roman zum anderen. Die Welt