Wer die Levels Kindheit und Jugend hinter sich hat, liest das Symbol Continue und weiß, daß er weiter muß: Ein Rezensent von Computerspielen sucht seine eigene Fortsetzungsgeschichte.
Er ist einer jener Romanhelden, die dem Leben zeigen, an welcher Wand es entlanggeht. Und warum das, was jemand auf diese Wand gesprayt hat, ernst zu nehmen ist. Wenn auch nicht ernster als das, was man sich dann im eigenen Kopf dazu denkt.
Er ist Rezensent von Computerspielen, angestellt bei einem Magazin, und bis vor einem Jahr war nichts Auffälliges an seinem Leben. Bis auf einmal, in einem durch nichts hervorgerufenen Moment, die Vergangenheit wirklich vergangen war und die Zukunft vor ihm lag wie"eine sich trist ausdehnende Ebene ohne Richtung". In der Zeitspalte dazwischen, die vielleicht so etwas wie ein Gegenwarts-Level ist, tastet er sich am scheinbar Vertrauten entlang, besucht seinem Bruder im großelterlichen Haus, fährt nach Brünn, um dort einen Spieleerfinder zu interviewen, trifft abernur dessen Schwester - nur? -, kehrt zurück und hat im selben Moment, wo er alles hinter sich läßt, das Gefühl, noch alles vor sich zu haben.
Er ist einer jener Romanhelden, die dem Leben zeigen, an welcher Wand es entlanggeht. Und warum das, was jemand auf diese Wand gesprayt hat, ernst zu nehmen ist. Wenn auch nicht ernster als das, was man sich dann im eigenen Kopf dazu denkt.
Er ist Rezensent von Computerspielen, angestellt bei einem Magazin, und bis vor einem Jahr war nichts Auffälliges an seinem Leben. Bis auf einmal, in einem durch nichts hervorgerufenen Moment, die Vergangenheit wirklich vergangen war und die Zukunft vor ihm lag wie"eine sich trist ausdehnende Ebene ohne Richtung". In der Zeitspalte dazwischen, die vielleicht so etwas wie ein Gegenwarts-Level ist, tastet er sich am scheinbar Vertrauten entlang, besucht seinem Bruder im großelterlichen Haus, fährt nach Brünn, um dort einen Spieleerfinder zu interviewen, trifft abernur dessen Schwester - nur? -, kehrt zurück und hat im selben Moment, wo er alles hinter sich läßt, das Gefühl, noch alles vor sich zu haben.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bayer erinnert immer noch an Handke, meint Rezensent Leopold Federmair durchaus lobend, allerdings mittlerweile eher an die frühen experimentellen Texte. Als maximale "Wahrnehmungsprosa" beschreibt der Rezensent die minimalen Ereignisse der äußeren Handlung, nachdem der Held einen kleinen Diebstahl begangen hat. Xaver Bayer beherrsche dieses Genre "meisterhaft" und verzeichne jede der zahlreichen äußeren oder inneren "Erschütterungen" seismografisch genau. Während der frühe Handke noch utopische und positive Ausblicke geboten hat, leide Bayers Held an einem umfassenden Verlust der Sehnsucht. Der Rezensent sieht darin eine Reaktion auf die Utopien einer Computerspielgeneration, der der Held und Xaver Bayer gleichermaßen angehörten. Um "Überdruss" gehe es hier, diagnostiziert Leopold Federmair, und wie man ihn weiter aushält, auch nach dem schlüssigen Doppelpunkt, mit dem der Roman ende.
© Perlentaucher Medien GmbH
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