Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Prohibido olvidar - Musik als Mittel des Machtdiskurses in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob im Supermarkt, auf der Autobahn, oder am Frühstückstisch - kaum hat man sich morgensaus dem Bett bemüht, beginnt schon die Dauerberieselung aus dem Radio. Musik ist aus demdeutschen Alltag kaum noch wegzudenken.Oberflächlich betrachtet, dient sie in erster Linie der Unterhaltung, oder der Entspannung. Jenachdem in welcher Gefühlslage sie uns erreicht, fühlen wir uns durch die fremdenGeschichten, oder anregenden Rhythmen und Melodien bereichert, manchmal vielleicht auchgestört. Schaut man jedoch etwas weiter, kann man erkennen, dass Musik in der Gesellschafteine weit größere Verantwortung trägt. In allen Weltkulturen war sie seit jeher in dasreligiöse, politische und soziale Leben eingebunden und hat über das reine Klangerleben weithinausgewiesen.Begeben wir uns auf einen Schauplatzwechsel: Über 9.000 Kilometer süd-westlich vonDeutschland, es ist Nacht, 20° Celsius, doch der Geräuschpegel lässt diese Erkenntnis wieeine Lüge aussehen. Harte Rhythmen und aggressiv - klingender Sprechgesang mischen sichmit Männer-Gebrüll. Was gerade noch aussah, wie zwei Jugendliche, die sich im Tanzmessen wollen, schlägt plötzlich in eine Massenprügelei um, Schüsse fallen - Stille.Spätestens seit dem Kinofilm "City of God" ist die Musikszene in brasilianischen Favelas fürDeutschland keine Unbekannte mehr. Und zieht man den Spielfilmcharakter einmal ab,bestätigen auch Erfahrungsberichte und -Bücher, wie eng auf den ersten Blick der `Baile-Funk´, die Musik der neuen Generation in den brasilianischen Slums, mit unkontrollierterGewalt zusammenhängt. Auch wenn man solche Szenen kopfschüttelnd zu verdrängenversucht, stellt sich die Frage, was genau der Auslöser für diese Eskalationen ist.Inwiefern istdie Musik als Antriebskraft für die Gewaltverherrlichung auf den Massenveranstaltungen zubetrachten? Kann man im Bandenkampf von ihr als einer Identitätsstiftenden Machtsprechen? Auch Adorno war sich sicher ""Musik ist nicht nur Kunst eigenen Wesens, sondernauch gesellschaftliches Faktum.". Damit lenkt er uns in die angestrebteUntersuchungsrichtung, die die Musik nicht als reines Unterhaltungsmedium, sondernvielmehr als Feld sozialer Praxis sehen soll.Aufgrund der mangelnden Lektüre über den neuesten brasilianischen Musikgeschmack undder Distanz zum Untersuchungsfeld, erscheint die Bearbeitung dieser Fragestellung nichtleicht, daher soll bereits im Vorfeld auf unbeantwortete Fragen hingewiesen werden.
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