Was sind die ungeschriebenen Regeln einer Stadt, nach denen neu Ankommende nicht zu fragen wagen oder von denen sie gar nicht wissen, dass sie existieren? Wie sieht eine Willkommensstadt aus? Wie fühlt sie sich an und wie tickt sie?Sommer 2015: Paula Hildebrandt begibt sich auf die Suche nach einer Sprache, um die Realität einer diversen Stadtgesellschaft in ihrem alltäglichen Irrsinn, ihrer verwirrenden Schönheit und Widersprüchlichkeit zu beschreiben. In ihren Erkundungen befasst sie sich mit dem Ankommen und Bleiben, mit Fragen nach Zugehörigkeit, den Grenzen und Ambivalenzen deutscher Willkommenskultur. Sie gerät in Konflikt mit Bürokratien und Behörden, prüft das Verhältnis zwischen Gastfreundschaft und bürgerschaftlichem Engagement. Dabei testet sie künstlerische Forschungsmethoden als Experimentalsystem: Einsickern, Escamouflage, Mikro-Aktionen als kleinste Verschiebungen in den Gewissheiten des Alltags. Es zeigt sich: Die Welcome City ist kein intellektueller Ort, kein politisches Programm, keine Fiktion und auch keine Utopie, sondern eine Stadt, die erst in der Begegnung erfahrbar wird.In Texten und Bildern erzählt das Buch von persönlichen Erfahrungen in Hamburg zwischen 2015 und 2017. Empirisches und Spekulation, Fakt und Fiktion vermischen sich. Das Buch ist für all jene interessant, die nach künstlerischen Perspektiven und performativen Anordnungen in der Willkommensstadt suchen.