Sophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für die Fotografen. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf und anstatt hinter ihr zu stehen und
sie in Schutz zu nehmen, wird sie für die negative Presse, die über sie verbreitet wird,…mehrSophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für die Fotografen. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf und anstatt hinter ihr zu stehen und sie in Schutz zu nehmen, wird sie für die negative Presse, die über sie verbreitet wird, verantwortlich gemacht.
Für ihre Eltern und ihre Schwester ist Sophie eine Versagerin, die mit ihrem Verhalten, Schande über die Familie bringt. Auch ihr langjähriger Freund Maximilian ist ihr keine Hilfe.
Als sie ihren Freund dann auch noch beim Fremdgehen erwischt, reicht es Sophie endgültig.
Sie will sich nicht länger psychisch unter Druck setzen lassen und beschießt, sich bei Nacht und Nebel, nur mit ihrem Portemonnaie, einem Buch und der Kleidung, die sie am Körper trägt, auf den Weg zum Flughafen zu machen.
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, aber gerade das gefällt mir gut!
Der Klappentext verspricht eine tiefgründige Geschichte und macht neugierig auf das Buch.
Sophie ist das schwarze Schaf in ihrer Familie und kann es keinem recht machen. Als Leser fand ich es teilweise schon sehr heftig, wie sie von ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Freund behandelt wurde. Wie viel psychische Grausamkeit kann ein Mensch überhaupt ertragen? Ich glaube, ich hätte bereits viel eher alles hinter mir gelassen.
Ich liebe es, wenn Geschichten tiefgründig sind und mich emotional abholen. Nina Dont ist das mit ihrem Buch auf jeden Fall gelungen.
Mit ihrem leichten, flüssigen und sehr einfühlsamen Schreibstil und ihrer eloquenten Ausdrucksweise, versteht sie es, Gefühle und Emotionen gekonnt in Worte zu fassen.
Sie macht es ihren Lesern leicht, in die Geschichte einzutauchen. Ich war bereits nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich bis Nachts um 1 Uhr gelesen habe und einfach nicht mehr aufhören konnte.
In „Wellen der Hoffnung“ begleiten wir Sophie auf ihrer Reise zu sich selbst, die geprägt ist von vielen ups and downs.
Es fiel mir nicht schwer, Sophie ins Herz zu schließen, denn auch, wenn sie sich lange nicht gegen das unmögliche Verhalten ihrer Familie zur Wehr setzen kann, entwickelt sie sich zu einer starken und mutigen Protagonistin. Die Autorin hat sie sehr authentisch und lebendig beschrieben und ich hatte das Gefühl, ihre Sehnsucht und ihren Schmerz selbst zu spüren.
Nachdem Sophie eine Zeitlang in der Welt unterwegs ist, beschließt sie, ihre Erlebnisse und Erinnerungen in einem Blog festzuhalten und ihre Gedanken so mit allen zu teilen. Diese Einträge, die mit der Zeit für sie zu einer Art Tagebuch wurden, haben mir sehr gut gefallen.
Auf ihrer Reise, die sie durch verschiedene Länder führt, lernt Sophie viele unterschiedliche Menschen und Kulturen kennen.
Alle Schauplätze sind sehr bildhaft und detailliert beschrieben und ich bekam sofort Lust, mich in den Flieger zu setzten und selbst auf Weltreise zu gehen.
Doch dann kommt der Zeitpunkt, an dem sich plötzlich alles für Sophie ändert. Sie spürt, dass sie nicht länger vor ihren Problemen davonlaufen kann und beschließt, mehr oder weniger freiwillig, nach zwei Jahren nach Hause zu fahren und sich allem zu stellen.
„Wellen der Hoffnung“ ist kein Buch, das ständig auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuert, aber dass musste die Geschichte auch nicht.
Allerdings empfand ich es schon als sehr extrem, wie ihre Mutter und ihrer Schwester mit ihr umgegangen sind und die Erklärung am Ende stand für mich nicht im Verhältnis zum Verhalten der beiden.
Auch, dass die Blogbeiträge zeitlich nicht zur Handlung passten, hat mich ziemlich irritiert und diese beiden Punkte waren letztendlich ausschlaggebend dafür, dass es nicht ganz für 5 Sterne gereicht hat.
„Wellen der Hoffnung“ bekommt von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.