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Produktdetails
  • Verlag: Christians
  • Seitenzahl: 126
  • Abmessung: 200mm
  • Gewicht: 205g
  • ISBN-13: 9783767213630
  • ISBN-10: 376721363X
  • Artikelnr.: 09464397
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dies Buch möchte ein mit "Nag" zeichnender Rezensent eher als "Verzeichnis der norddeutschen Vier- bis Fünf-Sterne-Landhotels" verstanden wissen. Denn der Genuss der Lektüre werde durch "neudeutsches Fachkauderwelsch direkt aus einem Marketing-Seminar für Wellness-Spezialisten" erheblich getrübt. Mit großer Ernsthaftigkeit und "im enthusiasmierten Ton" beschreibe die Autorin etwa "den Segen der Amethysten-Sauna", von Serailbad oder Tecaldarium. Erst am Ende würden diese Fachbegriffe in einem Glossar übersetzt. Dass die Wellness-Wirkung sich eher "pekuniär" und nur wissenschaftlich ungesichert auch gesundheitlich auswirkt, werde verschwiegen. Wirkung des Buches auf den Rezensenten: "eher abschreckend als stimulierend".

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.03.2002

Deutschland

"Kleine Fluchten 2. Wellness-Oasen in Norddeutschland" von Monika Schiffer. Christians Verlag, Hamburg 2001. 132 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Broschiert, 13 Euro. ISBN 3-7672-1363-X.

Genügte dem Städter einst noch ein Wochenende mit Waldspaziergang, einem guten Buch und viel Schlaf, um sich zu erholen, muß es heute das sogenannte Wellness-Hotel sein. Nachdem der Fitneß-Boom dazu geführt hatte, daß hierzulande auch noch die kleinste Herberge mit einem, meist unbesuchten Kraftraum ausgestattet wurde, sind es jetzt, da statt schweißtreibendem Muskeltraining passives Verwöhntwerden gefragt ist, Dampfbad und Masseur, die in keinem Hotel fehlen dürfen. Eine Tatsache, die einen Führer wie diesen, der vorgibt "Wellness-Oasen" in Norddeutschland entdeckt zu haben, genaugenommen obsolet macht, kann doch von solchen Oasen, die ja eine sie umgebende Wüste voraussetzen, in der norddeutschen Hotellandschaft keineswegs die Rede sein. Vor allem in den neuen, seit der Wende in Mecklenburg-Vorpommerns Landgütern und Schlössern entstandenen Hotels hat man sich schon früh dem Wellness-Trend verschrieben und verfügt hier über modernste Sauna- und Bäderlandschaften. So kann man dieses Büchlein denn eher als Verzeichnis der norddeutschen Vier- bis Fünf-Sterne-Landhotels verstehen. Der Genuß der Lektüre, deren neudeutsches Fachkauderwelsch direkt aus einem Marketingseminar für Wellness-Spezialisten zu stammen scheint, wirkt auf den Laien allerdings eher abschreckend als stimulierend. Mit großer Ernsthaftigkeit und im enthusiasmierten Ton beschreibt die Autorin etwa den Segen der Amethysten-Sauna, der Bachblüten- oder Ohrenkerzentherapie, die man entweder im Relaxarium, Serailbad oder Tecaldarium über sich ergehen läßt. Erst am Ende des Buches übersetzt ein Glossar diese Fachbegriffe. Daß viele der beschriebenen, angeblich gesundheitsfördernden Methoden keinerlei wissenschaftlich erwiesenen Nutzen bringen außer vielleicht einem pekuniären für den Hotelier, wird verschwiegen, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wellness-Angebot der Hotels gibt es nicht. Ironischerweise entlarvt sich die Autorin bei einer ihrer Hotelbeschreibungen selbst als Anhängerin der altmodischen, unorganisierten Form der Entspannung, wenn sie schreibt: "Eigentlich braucht es nicht viel, um glücklich zu sein: den Geruch von brennendem Holz im Kamin, Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen fallen, einen Liegestuhl auf einer Blumenwiese." (Nag)

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