Wenn Luft Gestalt annimmt
Während wir Luft im alltäglichen Leben bisher als etwas Selbstverständliches betrachtet haben, erscheint sie in politisch-gesellschaftlichen Diskursen zurzeit als problemverursachendes Element: In der Corona-Krise tragen wir Mund-und-Nasen-Schutz, um andere vor unserer Atemluft zu schützen, Wissenschaftler:innen untersuchen, welche Rolle Aerosole bei der Übertragung des Covid-19-Virus spielen, und Klimaaktivist:innen kämpfen für saubere Luft, um die Welt noch zu retten. Die Darstellung von Luft gehört spätestens seit der Renaissance zu den künstlerischen Herausforderungen. Luft als Werkstoff hingegen ist ein relativ junges Phänomen in der Kunst. Seit der Moderne streben Künstler:innen die künstlerische Aneignung der Welt wie auch ihre Entgrenzung und Transformation an. Es erscheint deshalb nur folgerichtig, dass sie sich der Luft nicht nur als Idee, sondern auch als Material zuwandten. Luft wird nicht mehr nur als Wind, Wolken, Nebel, Dampf, Rauch oder Atem abgebildet, sondern bewusst als Medium eingesetzt. Seither tritt Luft als Ausdrucksmittel und Thema zugleich in den bildenden, angewandten und darstellenden Künsten in Erscheinung. Im Fokus der Ausstellung und des begleitenden Buches steht Luft als künstlerisches Material und als Träger von Formen und Ideen in der bildenden Kunst. Die ausgestellten Werke sind, genauso wie das Material, das ihnen allen gemeinsam ist, mal raumgreifend, mal minimal oder gar unsichtbar, solide wie ephemer, drinnen wie draußen positioniert. Die Kunst stürmt, haucht, weht, pustet, verfliegt, atmet, säuselt und schwebt.
Künstler:innen:
Nina Canell, Charlotte Charbonnel, Judy Chicago, Christo und Jeanne-Claude, Andreas Gefeller, Stefani Glauber, Hans Hemmert, Edith Kollath, Lang/Baumann, Piero Manzoni, Lyoudmila Milanova und Steffi Lindner, Yoko Ono, Otto Piene, Michael Pinsky, _____________, Arcangelo Sassolino, Rikuo Ueda, Ulay/Marina Abramovic, Timm Ulrichs, Andy Warhol, Martin Werthmann
Ausstellung:
Kunstmuseum Bonn, 24/2 19/6/2022
Während wir Luft im alltäglichen Leben bisher als etwas Selbstverständliches betrachtet haben, erscheint sie in politisch-gesellschaftlichen Diskursen zurzeit als problemverursachendes Element: In der Corona-Krise tragen wir Mund-und-Nasen-Schutz, um andere vor unserer Atemluft zu schützen, Wissenschaftler:innen untersuchen, welche Rolle Aerosole bei der Übertragung des Covid-19-Virus spielen, und Klimaaktivist:innen kämpfen für saubere Luft, um die Welt noch zu retten. Die Darstellung von Luft gehört spätestens seit der Renaissance zu den künstlerischen Herausforderungen. Luft als Werkstoff hingegen ist ein relativ junges Phänomen in der Kunst. Seit der Moderne streben Künstler:innen die künstlerische Aneignung der Welt wie auch ihre Entgrenzung und Transformation an. Es erscheint deshalb nur folgerichtig, dass sie sich der Luft nicht nur als Idee, sondern auch als Material zuwandten. Luft wird nicht mehr nur als Wind, Wolken, Nebel, Dampf, Rauch oder Atem abgebildet, sondern bewusst als Medium eingesetzt. Seither tritt Luft als Ausdrucksmittel und Thema zugleich in den bildenden, angewandten und darstellenden Künsten in Erscheinung. Im Fokus der Ausstellung und des begleitenden Buches steht Luft als künstlerisches Material und als Träger von Formen und Ideen in der bildenden Kunst. Die ausgestellten Werke sind, genauso wie das Material, das ihnen allen gemeinsam ist, mal raumgreifend, mal minimal oder gar unsichtbar, solide wie ephemer, drinnen wie draußen positioniert. Die Kunst stürmt, haucht, weht, pustet, verfliegt, atmet, säuselt und schwebt.
Künstler:innen:
Nina Canell, Charlotte Charbonnel, Judy Chicago, Christo und Jeanne-Claude, Andreas Gefeller, Stefani Glauber, Hans Hemmert, Edith Kollath, Lang/Baumann, Piero Manzoni, Lyoudmila Milanova und Steffi Lindner, Yoko Ono, Otto Piene, Michael Pinsky, _____________, Arcangelo Sassolino, Rikuo Ueda, Ulay/Marina Abramovic, Timm Ulrichs, Andy Warhol, Martin Werthmann
Ausstellung:
Kunstmuseum Bonn, 24/2 19/6/2022