Zum 100-jährigen Jubiläum: Ein Überblick über die Geschichte des österreichischen Paul Zsolnay Verlags
Schloss Oberufer bei Bratislava, Frühherbst 1923. Am Höhepunkt der Nachkriegsinflation regt die Burgtheaterschauspielerin Ida Roland die Gründung eines Verlags an: "Wie wäre es mit Paul von Zsolnay?" Der 28-jährige Sohn des Hausherrn sei ein "guter Organisator und versteht etwas von Literatur".
Im April 1924 erscheint mit Franz Werfels "Verdi"-Roman das erste Buch, am Ende des Jahrzehnts zählt der Verlag zu den wichtigsten und größten im deutschsprachigen Raum. Auf die Machtübernahme Hitlers folgt der "Anschluss" Österreichs, der Verlag wird arisiert, Zsolnay selbst gelingt die Emigration. 1946 kehrt er zurück, macht dort weiter, wo er einst aufhören musste.
Murray G. Hall und Georg Renöckl erzählen Verlags-, Literatur- und Unternehmensgeschichte, von hellen, von finsteren Zeiten - und von den Menschen, die sie geprägt haben.
Schloss Oberufer bei Bratislava, Frühherbst 1923. Am Höhepunkt der Nachkriegsinflation regt die Burgtheaterschauspielerin Ida Roland die Gründung eines Verlags an: "Wie wäre es mit Paul von Zsolnay?" Der 28-jährige Sohn des Hausherrn sei ein "guter Organisator und versteht etwas von Literatur".
Im April 1924 erscheint mit Franz Werfels "Verdi"-Roman das erste Buch, am Ende des Jahrzehnts zählt der Verlag zu den wichtigsten und größten im deutschsprachigen Raum. Auf die Machtübernahme Hitlers folgt der "Anschluss" Österreichs, der Verlag wird arisiert, Zsolnay selbst gelingt die Emigration. 1946 kehrt er zurück, macht dort weiter, wo er einst aufhören musste.
Murray G. Hall und Georg Renöckl erzählen Verlags-, Literatur- und Unternehmensgeschichte, von hellen, von finsteren Zeiten - und von den Menschen, die sie geprägt haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.05.2024Bestseller müssen einfach sein
Zuletzt eine Wiederkehr mithilfe aus München: Zum hundertjährigen Bestehen erscheint eine Geschichte des Wiener Paul Zsolnay Verlags.
Am 6. Mai 1924 lässt der frisch gebackene Verleger Paul Zsolnay seinen Verlag ins Wiener Handelsregister eintragen. Einen Monat zuvor war mit Franz Werfels "Verdi. Roman der Oper" - soeben zum Jubiläum wieder aufgelegt - der erste Titel des Zsolnay-Verlags erschienen. Der 1895 geborene Paul war der Sohn des Tabakhändlers und Industriellen Adolf Wix, später Baron Adolph von Zsolnay. Er managte als studierter Landwirt die Familiengüter nahe Pressburg, heute Bratislava, und züchtete leidenschaftlich Blumen. Das Elternhaus war großbürgerlich, der Vater sammelte Antiken, die Mutter Amanda Wallerstein lud zu Salons, an denen unter anderen Richard Strauss, Arthur Schnitzler, Felix Salten, John Galsworthy und Gerhart Hauptmann teilnahmen.
Mit schöner Literatur hat Zsolnay zunächst nichts zu tun, lässt sich aber 1923 von der Burgschauspielerin Ida Roland überreden, einen Verlag zu gründen. Da es ihm an Geld nicht mangelt, hat er keinen Zwang, das Unternehmen gewinnorientiert führen müssen. Dazu gehört für ihn auch, Unsummen für Werbung auszugeben und hohe Tantiemen zu zahlen, der geschäftstüchtige Werfel erhält mit zweiundzwanzig Prozent vom Ladenpreis den Spitzensatz aller Zsolnay-Autoren - das klingt auch nach hundert Jahren noch nach märchenhaften Bedingungen für Autoren.
Zsolnay verlegt, was Rang und Namen hat und heute nur zum Teil vergessen ist, darunter die österreichischen Autoren Leo Perutz, Friedrich Torberg und Hilde Spiel. Auch Nobelpreisträger (John Galsworthy, Sinclair Lewis, Roger Martin du Gard und Pearl S. Buck) sind an Bord. In den Dreißigerjahren fährt Zsolnay wie so viele zunächst einen Appeasement-Kurs, nimmt nationalsozialistische Autoren ins Programm, in der Hoffnung, die Nazis einlullen und sich so den deutschen Markt erhalten zu können, auf dem er drei Viertel seiner Bücher verkauft.
Will Vesper hetzt lautstark gegen den "Judenverlag", Zsolnay täuscht die Arisierung seines Unternehmens vor. Der Plan schlägt fehl. 1938 geht er auf Geschäftsreise nach London, und kehrt erst 1945 zurück. Zunächst führt er den Verlag von England aus, dann setzen die neuen Machthaber willfährige Kulturfunktionäre als Verlagsleiter ein, 1942 wird das Unternehmen zum Karl H. Bischoff Verlag umbenannt. Zsolnays langjähriger Verlagsdirektor Felix Costa überlebt als "Mischling 1. Grades" das "Tausendjährige Reich" nicht. Er selbst übernimmt das Haus nach dem Krieg wieder, an die großen Erfolge anzuknüpfen fällt ihm in diesen Jahren des Wiederaufbaus allerdings schwer. Als Zsolnay 1961 stirbt, übernimmt der Mitarbeiter Hans W. Polak und führt den Verlag ein Vierteljahrhundert. 1986 wird er an den deutschen Verleger Ernst Leonhard verkauft, vier Jahre später geht das Unternehmen an die Verlagsunion Pabel-Moewig, eine Tochter das Hamburger Bauer-Verlags. Der Sinkflug setzt sich fort.
Mitte der Neunzigerjahre ist vom alten Glanz nichts geblieben, zweihundert lieferbare Bücher, ein Jahresumsatz von umgerechnet 1,2 Millionen Euro. Erneut kommt es zum Verkauf. Der Münchner Hanser Verlag übernimmt Zsolnay, Michael Krüger bestellt den 1961 geborenen, aus Oberösterreich stammenden Kulturjournalisten Herbert Ohrlinger zum Programmverantwortlichen. Auftrag: Zsolnay soll wieder Strahlkraft entwickeln. Krügers Riecher sollte sich bewähren.
Schon im ersten gemeinsamen Programm von Krüger und Ohrlinger, im Herbst 1996, taucht Karl-Markus Gauß mit seinem "Europäischen Alphabet" auf, ein Vertrauensvorschuss des Autors, der auch andere Autoren zum Verlagswechsel in die Prinz-Eugen-Straße 30 nahe dem Belvedere bewegt. Vom totgesagten Patienten zum Wiederauferstandenen, dazu braucht es in diesem Gewerbe Fortune. Und die stellte sich 1998 mit dem ersten Roman des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell ein - mehr als fünfzehn Jahre produziert er zuverlässig Bestseller in Millionenauflage. Auch in späteren Jahren gelingt dieses lebensnotwendige Kunststück, etwa mit Edmund de Waals "Der Hase mit den Bernsteinaugen" (2011).
Mit verschiedenen Linien stellt Ohrlinger den Verlag inhaltlich breit auf. Altösterreichische Klassiker werden gepflegt, allen voran Leo Perutz, das eingreifende politische Sachbuch verankert den Verlag in der Öffentlichkeit, mit Expertise werden die literarischen Landschaften Osteuropas aufgeschlossen, dazu zeitgenössische internationale und österreichische Belletristik. Der Versuch, jenseits von Mankell mit Krimis zu punkten, versandet allerdings. 2004 übernimmt Zsolnay vom Österreichischen Bundesverlag den traditionsreichen Deuticke Verlag. Der Name verschwindet, 2019 wird Deuticke mit dem Abgang der langjährigen Verlagsleiterin Martina Schmidt ins Zsolnay-Programm integriert.
Das grundsätzliche Problem von Verlagsgeschichten zeigt sich auch im vorliegenden Fall: Sie erscheinen zumeist in dem Verlag, von dem sie handeln. Festschrift-Charakter inklusive. Die Autoren: Murray G. Hall, ein aus Kanada gebürtiger, in Wien lehrender Germanist, der bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr auch für den ORF tätig war; Hall schrieb vor vierzig Jahren eine zweibändige österreichische Verlagsgeschichte, vor dreißig Jahren publizierte er bei Niemeyer eine erste Verlagsgeschichte von Zsolnay. Georg Renöckl lebt als freier Autor in Wien.
Das Buch arbeitet mit Einschüben historischer Versatzstücke. So wird etwa ein Artikel des Journalisten Leopold Thaler abgedruckt, in dem dieser Zsolnay aufgrund der vielen dort erscheinenden Übersetzungen "Literaturministerium für Äußeres" nennt; wann und wo der Text erstmals erschien, wird unterschlagen. Die Quellenangabe fehlt auch bei autobiographischen Notaten über den Verlegerberuf von Paul Zsolnay. Als brave Nacherzählung der Verlagsprogramme hangelt sich der Text sich durch die Jahre. Dem Vierteljahrhundert, in dem Hans W. Polak den Verlag führte, widmet er zehn Zeilen. Was daran zu liegen scheint, dass Polak einst Hall in Misskredit brachte und der sich post festum durch Beschweigen revanchiert.
So sinkt der Spannungsbogen bis zum erlösenden Interview mit Verlagsleiter Ohrlinger stark ab. Kein Wort über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens, keines über die Lage des österreichischen Buchmarkts, auf dem Zsolnay ein wichtiger Akteur ist, kein Wort über die heutige Bedeutung des deutschen Markts. Dass in den Hanser-Jahren gute Arbeit geleistet wurde, steht außer Frage. Paul Zsolnays Überzeugung, das Vertrauen der Autoren in den Verleger sei dessen wichtigstes Kapital, teilt Herbert Ohrlinger offenkundig. Nicht nur deswegen hätte sich Zsolnay eine profundere Verlagsgeschichte gönnen sollen, denn dieser Hundertste ist für die Bücherwelt ein Anlass zum Feiern. HANNES HINTERMEIER
Murray G. Hall/Georg Renöckl: "Welt in Wien". Der Paul Zsolnay Verlag 1924 bis 2024.
Zsolnay Verlag, Wien 2024. 206 S., Abb., br., 20.- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zuletzt eine Wiederkehr mithilfe aus München: Zum hundertjährigen Bestehen erscheint eine Geschichte des Wiener Paul Zsolnay Verlags.
Am 6. Mai 1924 lässt der frisch gebackene Verleger Paul Zsolnay seinen Verlag ins Wiener Handelsregister eintragen. Einen Monat zuvor war mit Franz Werfels "Verdi. Roman der Oper" - soeben zum Jubiläum wieder aufgelegt - der erste Titel des Zsolnay-Verlags erschienen. Der 1895 geborene Paul war der Sohn des Tabakhändlers und Industriellen Adolf Wix, später Baron Adolph von Zsolnay. Er managte als studierter Landwirt die Familiengüter nahe Pressburg, heute Bratislava, und züchtete leidenschaftlich Blumen. Das Elternhaus war großbürgerlich, der Vater sammelte Antiken, die Mutter Amanda Wallerstein lud zu Salons, an denen unter anderen Richard Strauss, Arthur Schnitzler, Felix Salten, John Galsworthy und Gerhart Hauptmann teilnahmen.
Mit schöner Literatur hat Zsolnay zunächst nichts zu tun, lässt sich aber 1923 von der Burgschauspielerin Ida Roland überreden, einen Verlag zu gründen. Da es ihm an Geld nicht mangelt, hat er keinen Zwang, das Unternehmen gewinnorientiert führen müssen. Dazu gehört für ihn auch, Unsummen für Werbung auszugeben und hohe Tantiemen zu zahlen, der geschäftstüchtige Werfel erhält mit zweiundzwanzig Prozent vom Ladenpreis den Spitzensatz aller Zsolnay-Autoren - das klingt auch nach hundert Jahren noch nach märchenhaften Bedingungen für Autoren.
Zsolnay verlegt, was Rang und Namen hat und heute nur zum Teil vergessen ist, darunter die österreichischen Autoren Leo Perutz, Friedrich Torberg und Hilde Spiel. Auch Nobelpreisträger (John Galsworthy, Sinclair Lewis, Roger Martin du Gard und Pearl S. Buck) sind an Bord. In den Dreißigerjahren fährt Zsolnay wie so viele zunächst einen Appeasement-Kurs, nimmt nationalsozialistische Autoren ins Programm, in der Hoffnung, die Nazis einlullen und sich so den deutschen Markt erhalten zu können, auf dem er drei Viertel seiner Bücher verkauft.
Will Vesper hetzt lautstark gegen den "Judenverlag", Zsolnay täuscht die Arisierung seines Unternehmens vor. Der Plan schlägt fehl. 1938 geht er auf Geschäftsreise nach London, und kehrt erst 1945 zurück. Zunächst führt er den Verlag von England aus, dann setzen die neuen Machthaber willfährige Kulturfunktionäre als Verlagsleiter ein, 1942 wird das Unternehmen zum Karl H. Bischoff Verlag umbenannt. Zsolnays langjähriger Verlagsdirektor Felix Costa überlebt als "Mischling 1. Grades" das "Tausendjährige Reich" nicht. Er selbst übernimmt das Haus nach dem Krieg wieder, an die großen Erfolge anzuknüpfen fällt ihm in diesen Jahren des Wiederaufbaus allerdings schwer. Als Zsolnay 1961 stirbt, übernimmt der Mitarbeiter Hans W. Polak und führt den Verlag ein Vierteljahrhundert. 1986 wird er an den deutschen Verleger Ernst Leonhard verkauft, vier Jahre später geht das Unternehmen an die Verlagsunion Pabel-Moewig, eine Tochter das Hamburger Bauer-Verlags. Der Sinkflug setzt sich fort.
Mitte der Neunzigerjahre ist vom alten Glanz nichts geblieben, zweihundert lieferbare Bücher, ein Jahresumsatz von umgerechnet 1,2 Millionen Euro. Erneut kommt es zum Verkauf. Der Münchner Hanser Verlag übernimmt Zsolnay, Michael Krüger bestellt den 1961 geborenen, aus Oberösterreich stammenden Kulturjournalisten Herbert Ohrlinger zum Programmverantwortlichen. Auftrag: Zsolnay soll wieder Strahlkraft entwickeln. Krügers Riecher sollte sich bewähren.
Schon im ersten gemeinsamen Programm von Krüger und Ohrlinger, im Herbst 1996, taucht Karl-Markus Gauß mit seinem "Europäischen Alphabet" auf, ein Vertrauensvorschuss des Autors, der auch andere Autoren zum Verlagswechsel in die Prinz-Eugen-Straße 30 nahe dem Belvedere bewegt. Vom totgesagten Patienten zum Wiederauferstandenen, dazu braucht es in diesem Gewerbe Fortune. Und die stellte sich 1998 mit dem ersten Roman des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell ein - mehr als fünfzehn Jahre produziert er zuverlässig Bestseller in Millionenauflage. Auch in späteren Jahren gelingt dieses lebensnotwendige Kunststück, etwa mit Edmund de Waals "Der Hase mit den Bernsteinaugen" (2011).
Mit verschiedenen Linien stellt Ohrlinger den Verlag inhaltlich breit auf. Altösterreichische Klassiker werden gepflegt, allen voran Leo Perutz, das eingreifende politische Sachbuch verankert den Verlag in der Öffentlichkeit, mit Expertise werden die literarischen Landschaften Osteuropas aufgeschlossen, dazu zeitgenössische internationale und österreichische Belletristik. Der Versuch, jenseits von Mankell mit Krimis zu punkten, versandet allerdings. 2004 übernimmt Zsolnay vom Österreichischen Bundesverlag den traditionsreichen Deuticke Verlag. Der Name verschwindet, 2019 wird Deuticke mit dem Abgang der langjährigen Verlagsleiterin Martina Schmidt ins Zsolnay-Programm integriert.
Das grundsätzliche Problem von Verlagsgeschichten zeigt sich auch im vorliegenden Fall: Sie erscheinen zumeist in dem Verlag, von dem sie handeln. Festschrift-Charakter inklusive. Die Autoren: Murray G. Hall, ein aus Kanada gebürtiger, in Wien lehrender Germanist, der bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr auch für den ORF tätig war; Hall schrieb vor vierzig Jahren eine zweibändige österreichische Verlagsgeschichte, vor dreißig Jahren publizierte er bei Niemeyer eine erste Verlagsgeschichte von Zsolnay. Georg Renöckl lebt als freier Autor in Wien.
Das Buch arbeitet mit Einschüben historischer Versatzstücke. So wird etwa ein Artikel des Journalisten Leopold Thaler abgedruckt, in dem dieser Zsolnay aufgrund der vielen dort erscheinenden Übersetzungen "Literaturministerium für Äußeres" nennt; wann und wo der Text erstmals erschien, wird unterschlagen. Die Quellenangabe fehlt auch bei autobiographischen Notaten über den Verlegerberuf von Paul Zsolnay. Als brave Nacherzählung der Verlagsprogramme hangelt sich der Text sich durch die Jahre. Dem Vierteljahrhundert, in dem Hans W. Polak den Verlag führte, widmet er zehn Zeilen. Was daran zu liegen scheint, dass Polak einst Hall in Misskredit brachte und der sich post festum durch Beschweigen revanchiert.
So sinkt der Spannungsbogen bis zum erlösenden Interview mit Verlagsleiter Ohrlinger stark ab. Kein Wort über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens, keines über die Lage des österreichischen Buchmarkts, auf dem Zsolnay ein wichtiger Akteur ist, kein Wort über die heutige Bedeutung des deutschen Markts. Dass in den Hanser-Jahren gute Arbeit geleistet wurde, steht außer Frage. Paul Zsolnays Überzeugung, das Vertrauen der Autoren in den Verleger sei dessen wichtigstes Kapital, teilt Herbert Ohrlinger offenkundig. Nicht nur deswegen hätte sich Zsolnay eine profundere Verlagsgeschichte gönnen sollen, denn dieser Hundertste ist für die Bücherwelt ein Anlass zum Feiern. HANNES HINTERMEIER
Murray G. Hall/Georg Renöckl: "Welt in Wien". Der Paul Zsolnay Verlag 1924 bis 2024.
Zsolnay Verlag, Wien 2024. 206 S., Abb., br., 20.- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hannes Hintermeier ist enttäuscht von dieser Verlagsgeschichte über den 1924 gegründeten Wiener Verlag Zsolnay von Murray G. Hall und Georg Renöckl. Schon dass Hall bereits Verlagsgeschichten zu Zolnay und anderen publizierte und die vorliegende in eben dem Verlag erscheint, von dem sie handelt, hat für Hintermeier ein Geschmäckle. Die Arbeit mit nicht als Quellen belegten "historischen Versatzstücken" stößt Hintermeier außerdem übel auf. Zerknirschtes Fazit des Rezensenten: Eine spannungsarme "Nacherzählung der Verlagsprogramme", die auch noch unverständliche Lücken aufweist und die keine Informationen enthält über die aktuelle Lage des Verlags oder den österreichischen Buchmarkt. Zsolnay wäre eine "profundere" Verlagsgeschichte zu wünschen gewesen, findet Hintermeier.
© Perlentaucher Medien GmbH
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