Die Gründung der WHO und der Kampf um eine neue politische Weltordnung im 20. Jahrhundert.Die Welt war krank und musste geheilt werden - darin waren sich Gesundheitsexperten und Politiker am Ende des Zweiten Weltkriegs einig. Die Weltgemeinschaft müsse sich den Gefahren entgegenstellen, welche die Menschheit bedrohten: Seuchen und Epidemien ebenso wie den gesundheitlichen Folgen von sozialer Verelendung und den psychischen Herausforderungen einer sich rasch wandelnden Welt. Infolge dieser Diagnose wurde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegründet, deren Väter die trotzige Vision einer Welt ohne Krankheiten formulierten. Im Namen der »Weltgesundheit« wurden Kampagnen lanciert, wie der Versuch, Malaria innerhalb kürzester Zeit »auszurotten«. Solche Initiativen beeinflussten das Leben von Hunderten Millionen Menschen.Thomas Zimmer legt erstmals eine Geschichte des internationalen Kampfes gegen Krankheiten zwischen 1940 und 1970 vor. Dieser war durch politische Konflikte gekennzeichnet - zwischen Ost und West, Industrienationen und Entwicklungsländern, utopischen Ideen und pragmatischen Machtinteressen. Vor allem war die internationale Gesundheitspolitik Teil jener Versuche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eine neue politische Weltordnung und eine bessere Welt zu schaffen.
»eine hervorragende Studie zum Thema Weltgesundheitspolitik (...), die nicht nur für die Geschichtswissenschaft von Interesse sein dürfte.« (Klaas Dykmann, comparativ, 5/6 2017) »Zimmers Untersuchung ist für die Medizingeschichte ein großer Gewinn« (Pierre Pfütsch, Dr. med Mabuse, November/Dezember 2018)