Im 16. Jahrhundert entstanden als Vorläufer der modernen Museen die sogenannten Wunderkammern. Betuchte Adlige, Gelehrte und wohlhabende Bürger begannen zu sammeln, was ihnen bedeutend für die Erzählung der Welt erschien. Dieses Ordnungssystem bestand aus den Artificialia, also von Menschenhand geschaffenen Kunstwerken, den Naturalia, die von der Natur hervorgebracht waren, Exotica, aus fernen Ländern stammendenDingen, und Scientifica, wissenschaftlichen Instrumenten. Dinge nach den Ordnungsprinzipien der Kunst- und Wunderkammern zusammenzustellen, war im 20. Jh. zu einer ästhetischen Geste geworden. Ist ihr Anspruch, die Welt und ihr Beziehungsnetz zu beschreiben, damit nur noch ein historischer? Oder hatte Hubert Burda Recht, der bereits 2011 Google und Facebook zu den neuen »Wunderkammern« erklärte? Mit folgenden Beiträgen:Sandra Abend: Hans-Peter Feldmann, die Kunst des Jagens und SammelnsMichael Ebert: Zum Greifen nah, umfassend weit - Stereoskopische Fotografie als frühes NachrichtenmediumKlaus Honnef: Museum, Kaufhaus, Kino - Die modernen WunderkammernLena Horn: Von verlorenen und verbotenen Bildern - Der Körper als Objekt am Beispiel Mmadi MakesSarah Hülsewig: Die Wunderkammer als Filmkulisse in der Harry-Potter-SagaAnnette Kniep: Eine verschwundene Wunderkammer? - Die Berner Kunstkammer in der StadtbibliothekHans Körner: Eine Runkelrübe als Naturwunder und als "Spiel der Natur"Hans Körner: Von der Kunst- und Wunderkammer der Frühen Neuzeit zum InternetRainer Metzger: Minimundus - Der Miniaturenpark in Klagenfurt - Ein Rundgang mit Fotografien von Horst SteinSandra del Pilar: In der Wunderkammer der Geschichte - Artificialia gegenwärtiger VergangenheitenNina-Marie Schüchter: "Vision(s) of Healing" - Die gläsernen Wunderkammern von Janet LaurenceChristoph Schwab: Bürgerliches Bildungsideal und göttliche Weltordnung - Das Museum der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen