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"Welterbe Limes - Roms Grenze am Main" ist die erste und umfassende Darstellung der römischen Epoche an einem exponierten Abschnitt des UNESCO-Welterbes - die Limesstrecke am Main hat einen besonderen landschaftlichen Reiz und besticht durch ihre reichhaltigen, wertvollen Funde. 280 vielfältige Farbabbildungen - Luftbildkarten, Lebensbilder und neue aktuelle Fotografien der Römerschätze - sowie kurze spannende und informative Kapitel machen den römischen Alltag an der Grenze des Imperiums anschaulich. Für die vertiefte Nutzung ist die Edition mit zahlreichen informativen Beigaben versehen - ein Standardwerk über das Leben der Römer jenseits der Alpen.…mehr

Produktbeschreibung
"Welterbe Limes - Roms Grenze am Main" ist die erste und umfassende Darstellung der römischen Epoche an einem exponierten Abschnitt des UNESCO-Welterbes - die Limesstrecke am Main hat einen besonderen landschaftlichen Reiz und besticht durch ihre reichhaltigen, wertvollen Funde.
280 vielfältige Farbabbildungen - Luftbildkarten, Lebensbilder und neue aktuelle Fotografien der Römerschätze - sowie kurze spannende und informative Kapitel machen den römischen Alltag an der Grenze des Imperiums anschaulich. Für die vertiefte Nutzung ist die Edition mit zahlreichen informativen Beigaben versehen - ein Standardwerk über das Leben der Römer jenseits der Alpen.
Autorenporträt
Dr. Bernd Steidl ist Leiter der Abteilung Römerzeit an der Archäologischen Staatssammlung München und entdeckte in Obernburg am Main eine imperiumweit einzigartige Benefiziarierstation.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.07.2008

Bayern-Bücher
Römische Grenzgänge
Bayerns größtes Bodendenkmal ist der Limes, der einst drei Meter hohe Wehrwall der Römer. Der erste Historiker, der auf ihn aufmerksam wurde, war Johannes Thurmair im 16. Jahrhundert – und mehrere Generationen von Wissenschaftlern hat er irregeführt mit seiner Behauptung, der Römerkaiser Probus habe den Bau des Limes veranlasst. Inzwischen wurde Thurmair hinlänglich korrigiert. Es gibt heute kaum einen Archäologen, der den bayerischen Teil des Limes besser kennt als Erika Riedmeier-Fischer und Thomas Fischer. Das Paar verbringt mitunter seine Urlaube mit Limes-Wanderungen. In seiner vom Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Neuveröffentlichung „Der römische Limes in Bayern” präsentiert es die Ergebnisse seiner archäologischen Recherchen. Nach der ebenso umfang- wie äußerst hilfreichen geschichtlichen Einführung beschreiben die Autoren den Limes nahezu Meter für Meter und stellen den Stand der Ausgrabungen dar. Sie vermitteln den Eindruck, als hätten sie die Reste der Mauer im dichtesten Dickicht aufgespürt, was nicht bei jedem Leser den Effekt erzielen wird, dass er in seinem Jahresurlaub ausschließlich auf ihren Pfaden wandeln will. Andererseits kann ein Unesco-Welterbe nur auf diese Weise adäquat beschrieben werden. Noch dazu wenn es sich um eines der bedeutendsten Bodendenkmäler Bayerns handelt.
Anders der Band „Welterbe Limes – Roms Grenze am Main” des Archäologen Bernd Steidl, der sich dem Thema mit enzyklopädischer Wucht nähert – und zwar an einer bestimmten, bislang viel zu unbekannten Stelle. Als bedeutendster Limes-Standort in Bayern gilt momentan die Region um Weißenburg. Nur Spezialisten dürften wissen, dass sich in der Umgebung von Miltenberg in Unterfranken nicht wesentlich unbedeutendere Hinterlassenschaften finden. Dass Steidls anspruchsvoller und prächtig bebilderter Band aus dem kleinen Logo-Verlag dies grundsätzlich ändern wird, dürfte Wunschdenken bleiben. Eher, räumt Verlagsleiter Eric Erfurth ein, würde da schon das lange in Obernburg geplante, aber nur behäbig sich entwickelnde Projekt eines Limes-Museums weiterhelfen. Bis dahin kann sich die Region mit dem Band schmücken, der auf 300 Seiten umfassend die Steindenkmäler zwischen Spessart und Odenwald auffächert und mit Luftbildkarten und zeitgenössischen Abbildungen illustriert. Besondere Hinwendung erfährt der jüngst entdeckte Fundkomplex einer römischen Polizeistation mit Wohn- und Amtsgebäude – imperiumweit einzigartig in Bayern. rn, prz
Bernd Steidl: Welterbe Limes – Roms Grenze am Main. Logo Verlag Obernburg am Main, ISBN 978-3- 939462-06-4, 300 Seiten, 21,80 Euro
Thomas Fischer, Erika Riedmeier-Fischer: Der römische Limes in Bayern, Verlag Friedrich Pustet Regensburg, ISBN 978-3-7917-21200, 232 Seiten, 26,90 Euro
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2008

Grenze und Verbindung
Der Untermain als Teil des Limes

Die Menschen am Untermain sind erfahrene Grenzgänger. Sie kommen nicht nur in der Gegenwart damit zurecht, wirtschaftlich von Frankfurt und politisch von München abhängig zu sein. Sie lagen schon vor beinahe 2000 Jahren an der Demarkationslinie, die das römische Weltreich von den barbarischen Germanen trennte. 50 Kilometer dieser Grenze bildet der Main mit dem Abschnitt, der im hessischen Main-Kinzig-Kreis bei Großkrotzenburg beginnt und im bayerischen Kreis Miltenberg bei Bürgstadt endet. Wenn die Wissenschaft ihn bisher nicht in den Fokus ihres Interesses gestellt hat, so liegt dies an den Nachteilen, die die politische Lage auch mit sich bringen kann: Sowohl die bayerischen als auch die hessischen Geschichtsschreiber haben den Untermain stets nur "am Rande" berücksichtigt. Diese Lücke soll nun das Buch über "Roms Grenze am Main" schließen.

Es gibt dafür zwei Anlässe, die man aus der großen historischen Perspektive wohl "aktuell" nennen darf. Zum einen hat die Unesco den Obergermanisch-Raetischen Limes von Koblenz bis Regensburg im Sommer 2005 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Damit steht das mit einer Länge von 550 Kilometern größte deutsche Bodendenkmal auf einer Stufe mit Bauwerken wie der Akropolis in Athen. Außerdem wurde in den vergangenen Jahren, wie berichtet, in Obernburg im Kreis Miltenberg die einzige mit Wohn- und Amtsräumen sowie Altären umfassend erhaltene Polizeistation des antiken römischen Weltreichs entdeckt.

Bernd Steidl, promovierter Oberkonservator der Archäologischen Staatssammlung in München, leitete die Ausgrabungen. Im wahrsten Sinne des Wortes zur Seite stand ihm dabei Eric Erfurth. Er ist ehrenamtlicher Vorsitzender eines Fördervereins, der in Obernburg ein Museum mit überregionalem Anspruch errichten will. Sein Hauptberuf aber ist der des Verlegers. Ziemlich rasch beschlossen Steidl und Erfurth, gemeinsam ein Buch über ihr Projekt herauszubringen.

Es mag an dem Charakter der Überzeugungstat liegen, dass der Ladenpreis der Hardcover-Edition angesichts von Aufwand und Ausstattung moderat ist. Es liegt ein mit 280 Farbfotos reichbebildertes wissenschaftliches Standardwerk vor, dessen leicht lesbarer Text zur vertieften Nutzung mit informativen Beigaben versehen ist. Dazu gehört eine gefaltete Luftbildkarte im Längsformat, die den sogenannten nassen Limes und die am Ufer liegenden Orte zeigt. Sie ist ebenso aktuell wie die zahlreichen Aufnahmen, die den Untermain aus der Vogelperspektive zeigen.

Dass diese Region nicht erst seit gestern wirtschaftlich mit Frankfurt verbunden ist, dokumentiert das letzte Kapitel. So haben Miltenberger Schiffer im Mittelalter den rötlichen Sandstein ihrer Heimat in unvorstellbar großen Mengen mainabwärts transportiert. Er ist heute beispielsweise im Frankfurter Dom zu sehen und dokumentiert, dass der Fluss nicht nur Weltreiche trennen, sondern auch Regionen verbinden kann.

EWALD HETRODT.

Bernd Steidl: Welterbe Limes - Roms Grenze am Main, Logo Verlag, Obernburg, 2008, 300 Seiten, 21,80 Euro

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