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Das »Weltgebäude« steht im Kreuzungspunkt von Wissens-, Form- und Gattungsdiskursen der Aufklärung.Dieses Buch behandelt die Faszinationsgeschichte eines wissenschaftlichen (gleichwohl imaginären) Objekts im Zeitalter der Aufklärung: das des »Weltgebäudes«. Seit dem frühen 18. Jahrhundert erwächst aus unterschiedlichen Wissenskontexten der Versuch einer nach-kopernikanischen Überbietung: Astronomen, Epistemologen und Naturhistoriker, aber auch Poetologen und Dichter heben nun an, die kosmische »Vielheit der Welten« als wohlgeordneten »Bau« zusammenhängender und hierarchisierter Teilsysteme…mehr

Produktbeschreibung
Das »Weltgebäude« steht im Kreuzungspunkt von Wissens-, Form- und Gattungsdiskursen der Aufklärung.Dieses Buch behandelt die Faszinationsgeschichte eines wissenschaftlichen (gleichwohl imaginären) Objekts im Zeitalter der Aufklärung: das des »Weltgebäudes«. Seit dem frühen 18. Jahrhundert erwächst aus unterschiedlichen Wissenskontexten der Versuch einer nach-kopernikanischen Überbietung: Astronomen, Epistemologen und Naturhistoriker, aber auch Poetologen und Dichter heben nun an, die kosmische »Vielheit der Welten« als wohlgeordneten »Bau« zusammenhängender und hierarchisierter Teilsysteme darzustellen und zu enthüllen.Reto Rössler untersucht die Formation, Destabilisierung und Auflösung dieses kosmologischen Gegenstandes im 18. Jahrhundert aus einer wissenspoetologischen Perspektive. An der Schnittstelle von Literatur- und Wissenschaftsgeschichte rekonstruieren seine Analysen zum einen die vielfältigen kosmologischen Rückgriffe auf rhetorisch-poetische, vermeintlich »unsichere« und vormals einem nicht-wahrheitsfähigen Wissen zugerechnete Erkenntnismittel; zum anderen weisen sie auf breiter Materialbasis nach, dass Fragen nach der kosmologischen Ordnung bzw. Kontingenz ihrerseits im Zentrum von Gattungspoetiken (u.a. des Lehrgedichts und des Romans) sowie von anthropologischen und subjektphilosophischen Diskursen dieser Zeit standen.
Autorenporträt
Reto Rössler, geb. 1985, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sprache, Literatur und Medien und im B.A. Studiengang »European Cultures and Society« der Universität Flensburg. Von 2012 bis 2014 war er Stipendiat im binationalen Promotionsprogramm PhD.Net: »Das Wissen der Literatur« der Humboldt-Universität zu Berlin.Veröffentlichungen u.a.: Ähnlichkeit um 1800. Konturen eines literatur- und kulturtheoretischen Paradigmas am Beginn der Moderne (Mithg., 2019); Metaphorologien der Exploration und Dynamik 1800/1900. Historische Wissenschaftsmetaphern und die Möglichkeiten ihrer Historiographie (Mithg., 2018); Vom Versuch. Bauteile zur Zirkulationsgeschichte einer impliziten Gattung der Aufklärung (2017); Kosmos und Kontingenz. Eine Gegengeschichte (Mithg., 2016).
Rezensionen
»Die Stärke in der vorliegenden Studie liegt neben der souveränen Bewältigung des Stoffes sicherlich in der auf den Punkt gebrachten Komprimierung kosmologischer und poetologischer Debatten.« (Hania Siebenpfeiffer, Das Achtzehnte Jahrhundert, 45:2, 2021)