Weltgericht ist ein einzigartiges Dokument über den Ersten Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Während die Mehrzahl der Intellektuellen und Schriftsteller in die besinnungslose Kriegsbegeisterung einstimmten, nahm der große österreichische Satiriker seinen einsamen Kampf auf. In seiner Zeitschrift Die Fackel führt er Protokoll über die Mentalität, die diese Menschheitskatastrophe erst möglich gemacht hat. Der Band Weltgericht enthält die wichtigsten Satiren und Polemiken, die Kraus während des Kriegs verfasst hat. Sein scharfes satirisches Skalpell, gegen das auch die Zensur…mehr
Weltgericht ist ein einzigartiges Dokument über den Ersten Weltkrieg, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Während die Mehrzahl der Intellektuellen und Schriftsteller in die besinnungslose Kriegsbegeisterung einstimmten, nahm der große österreichische Satiriker seinen einsamen Kampf auf. In seiner Zeitschrift Die Fackel führt er Protokoll über die Mentalität, die diese Menschheitskatastrophe erst möglich gemacht hat. Der Band Weltgericht enthält die wichtigsten Satiren und Polemiken, die Kraus während des Kriegs verfasst hat. Sein scharfes satirisches Skalpell, gegen das auch die Zensur nichts auszurichten vermochte, steht hier im Dienst eines leidenschaftlichen Pazifismus. Die Lüge, die Phraseologie und die Stupidität der Kriegstreiber und Kriegsgewinnler konfrontiert er mit dem Leid der Opfer. Gerade heute, hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, ist Weltgericht eine eindringliche Mahnung vor der Barbarei des Krieges.
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Autorenporträt
Karl Kraus, 1874 - 1936, österreichischer Schriftsteller und Satiriker. In den fast tausend Bänden seiner Zeitschrift »Die Fackel« und in etwa siebenhundert Vorträgen entlarvte er wortgewaltig die doppelbödige Moral der Zeit, die Phraseologie der Presse und einen verkommenen Literaturbetrieb. Sein großes Drama über den Ersten Weltkrieg, »Die letzten Tage der Menschheit«, machten ihn international bekannt. Nach dem Krieg schlugen Professoren der Pariser Sorbonne, also der ehemalige »Feind«, Karl Kraus für den Literatur- und für den Friedensnobelpreis vor.
Dr. Bruno Kern, geboren 1958, studierte Theologie und Philosophie in Wien, Fribourg, München und Bonn; er lebt zurzeit in Mainz und arbeitet als selbstständiger Lektor und Übersetzer. Für den marixverlag übersetzte er Marguerite Poretes Der Spiegel der einfach Seelen.
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